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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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64334 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1259<br />

ganz ursprüngliche <strong>und</strong> neue Erkenntniß hervorgehn,<br />

d.h. eine solche, deren Stoff nicht schon in der Anschauung<br />

läge, oder auch aus dem Selbstbewußtseyn<br />

geschöpft wäre. <strong>Die</strong>s ist der wahre Sinn der dem Aristoteles<br />

zugeschriebenen Lehre nihil est in intellectu,<br />

nisi quod antea fuerit in sensu: es ist ebenfalls der<br />

Sinn der Locke'schen Philosophie, welche dadurch,<br />

daß sie die Frage nach dem Ursprung unserer Erkenntnisse<br />

endlich ein Mal ernstlich zur Sprache<br />

brachte, für immer Epoche in der Philosophie macht.<br />

Es ist, in der Hauptsache, auch was die Kritik der reinen<br />

Vernunft lehrt. Auch sie nämlich will, daß man<br />

nicht bei den Begriffen stehn bleibe, sondern auf den<br />

Ursprung derselben zurückgehe, <strong>als</strong>o auf die Anschauung;<br />

nur noch mit dem wahren <strong>und</strong> wichtigen<br />

Zusatz, daß was von der Anschauung selbst gilt, sich<br />

auch auf die subjektiven Bedingungen derselben erstreckt,<br />

<strong>als</strong>o auf die Formen, welche im anschauenden<br />

<strong>und</strong> denkenden Gehirn, <strong>als</strong> seine natürliche Funktionen,<br />

prädisponirt liegen; obgleich diese wenigstens<br />

virtualiter der wirklichen Sinnesanschauung vorhergängig,<br />

d.h. a priori sind, <strong>als</strong>o nicht von dieser abhängen,<br />

sondern diese von ihnen: denn auch diese<br />

Formen haben ja keinen andern Zweck, noch Tauglichkeit,<br />

<strong>als</strong> auf eintretende Anregung der Sinnesnerven<br />

die empirische Anschauung hervorzubringen; wie<br />

aus dem Stoffe dieser, andere Formen nachm<strong>als</strong> Ge-<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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