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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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64024 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 949<br />

rien nichts Deutliches denken läßt <strong>und</strong> diese ganze<br />

Lehre auf schwachen Füßen steht.<br />

<strong>Die</strong>se Kategorientafel soll nun der Leitfaden seyn,<br />

nach welchem jede metaphysische, ja, jede wissenschaftliche<br />

Betrachtung anzustellen ist. (Prolegomena,<br />

§ 39.) Und in der That ist sie nicht nur die Gr<strong>und</strong>lage<br />

der ganzen Kantischen Philosophie <strong>und</strong> der Typus,<br />

nach welchem deren Symmetrie überall durchgeführt<br />

wird, wie ich bereits oben gezeigt habe; sondern sie<br />

ist auch recht eigentlich das Bett des Prokrustes geworden,<br />

in welches Kant jede mögliche Betrachtung<br />

hineinzwängt, durch eine Gewaltthätigkeit, die ich<br />

jetzt noch etwas näher betrachten werde. Was mußten<br />

aber bei einer solchen Gelegenheit nicht erst die imitatores,<br />

servum pecus thun! Man hat es gesehn. Jene<br />

Gewaltthätigkeit <strong>als</strong>o wird dadurch ausgeübt, daß<br />

man die Bedeutung der Ausdrücke, welche die Titel,<br />

Formen der Urtheile <strong>und</strong> Kategorien bezeichnen, ganz<br />

bei Seite setzt <strong>und</strong> vergißt, <strong>und</strong> sich allein an diese<br />

Ausdrücke selbst hält. <strong>Die</strong>se haben zum Theil ihren<br />

Ursprung aus des Aristoteles Analyt. priora, I, 23<br />

(peri poiotêtos kai posotêtos tôn tou syllogismou<br />

horôn: de qualitate et quantitate terminorum syllogismi),<br />

sind aber willkürlich gewählt: denn den Umfang<br />

der Begriffe hätte man auch wohl noch anders,<br />

<strong>als</strong> durch das Wort Quantität, bezeichnen können,<br />

obwohl gerade dieses noch besser, <strong>als</strong> die übrigen<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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