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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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64876 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1801<br />

Relationen <strong>und</strong> damit eigentlich auch die des einzelnen<br />

Dinges <strong>als</strong> eines solchen. Er schwebt <strong>als</strong>dann frei,<br />

keinem <strong>Wille</strong>n mehr angehörig: im einzelnen Dinge<br />

erkennt er bloß das Wesentliche <strong>und</strong> daher die ganze<br />

Gattung desselben, folglich hat er zu seinem Objekte<br />

jetzt die Ideen, in meinem, mit dem ursprünglichen,<br />

Platonischen, übereinstimmenden Sinne dieses so<br />

gröblich mißbrauchten Wortes; <strong>als</strong>o die beharrenden,<br />

unwandelbaren, von der zeitlichen Existenz der Einzelwesen<br />

unabhängigen Gestalten, die species rerum,<br />

<strong>als</strong> welche eigentlich das rein Objektive der Erscheinungen<br />

ausmachen. Eine so aufgefaßte Idee ist nun<br />

zwar noch nicht das Wesen des Dinges an sich selbst,<br />

eben weil sie aus der Erkenntniß bloßer Relationen<br />

hervorgegangen ist; jedoch ist sie, <strong>als</strong> das Resultat der<br />

Summe aller Relationen, der eigentliche Charakter<br />

des Dinges, <strong>und</strong> dadurch der vollständige Ausdruck<br />

des sich der Anschauung <strong>als</strong> Objekt darstellenden<br />

Wesens, aufgefaßt nicht in Beziehung auf einen individuellen<br />

<strong>Wille</strong>n, sondern wie es aus sich selbst sich<br />

ausspricht, wodurch es eben seine sämmtlichen Relationen<br />

bestimmt, welche allein bis dahin erkannt wurden.<br />

<strong>Die</strong> Idee ist der Wurzelpunkt aller dieser Relationen<br />

<strong>und</strong> dadurch die vollständige <strong>und</strong> vollkommene<br />

Erscheinung, oder, wie ich es im Texte ausgedrückt<br />

habe, die adäquate Objektität des <strong>Wille</strong>ns auf dieser<br />

Stufe seiner Erscheinung. Sogar Form <strong>und</strong> Farbe,<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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