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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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64219 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1144<br />

Verarbeiten derselben; indem die Masse der Empfindungsnerven<br />

sämmtlicher Sinnesorgane sehr gering<br />

ist, gegen die des Gehirns, selbst noch bei den Thieren,<br />

deren Gehirn, da sie nicht eigentlich, d.h. abstrakt,<br />

denken, bloß zur Hervorbringung der Anschauung<br />

dient <strong>und</strong> doch, wo diese vollkommen ist, <strong>als</strong>o<br />

bei den Säugethieren, eine bedeutende Masse hat;<br />

auch nach Abzug des kleinen Gehirns, dessen Funktion<br />

die geregelte Leitung der Bewegungen ist.<br />

Von der Unzulänglichkeit der Sinne zur Hervorbringung<br />

der objektiven Anschauung der Dinge, wie<br />

auch vom nichtempirischen Ursprung der Anschauung<br />

des Raumes <strong>und</strong> der Zeit, erhält man, <strong>als</strong> Bestätigung<br />

der Kantischen Wahrheiten, auf negativem Wege,<br />

eine sehr gründliche Ueberzeugung durch Thomas<br />

Reid's vortreffliches Buch: Inquiry into the human<br />

mind, first edition 1764, 6th edition 1810. <strong>Die</strong>ser widerlegt<br />

die Locke'sche Lehre, daß die Anschauung ein<br />

Produkt der Sinne sei, indem er gründlich <strong>und</strong> scharfsinnig<br />

darthut, daß sämmtliche Sinnesempfindungen<br />

nicht die mindeste Aehnlichkeit haben mit der anschaulich<br />

erkannten <strong>Welt</strong>, besonders aber die fünf primären<br />

Qualitäten Locke's (Ausdehnung, Gestalt, Solidität,<br />

Bewegung, Zahl) durchaus von keiner Sinnesempfindung<br />

uns geliefert werden können. Er giebt sonach<br />

die Frage nach der Entstehungsart <strong>und</strong> dem Ursprung<br />

der Anschauung <strong>als</strong> völlig unlösbar auf. So<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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