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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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63240 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 165<br />

dies gewiß bei manchen komplicirten mathematischen<br />

Sätzen, zu denen wir allein an Schlußketten gelangen,<br />

z.B. die Berechnung der Sehnen <strong>und</strong> Tangenten zu<br />

allen Bögen, mittelst Schlüssen aus dem Pythagorischen<br />

Lehrsatze: allein auch eine solche Wahrheit<br />

kann nicht wesentlich <strong>und</strong> allein auf abstrakten Sätzen<br />

beruhen, <strong>und</strong> auch die ihr zum Gr<strong>und</strong>e liegenden<br />

räumlichen Verhältnisse müssen für die reine Anschauung<br />

a priori so hervorgehoben werden können,<br />

daß ihre abstrakte Aussage unmittelbar begründet<br />

wird. Vom Beweisen in der Mathematik wird aber sogleich<br />

ausführlich die Rede seyn.<br />

Wohl wird oft in hohem Tone geredet von Wissenschaften,<br />

welche durchweg auf richtigen Schlüssen<br />

aus sichern Prämissen beruhen <strong>und</strong> deshalb unumstößlich<br />

wahr seien. Allein durch rein logische<br />

Schlußketten wird man, seien die Prämissen auch<br />

noch so wahr, nie mehr erhalten, <strong>als</strong> eine Verdeutlichung<br />

<strong>und</strong> Ausführung Dessen, was schon in den Prämissen<br />

fertig liegt: man wird <strong>als</strong>o nur explicite darlegen<br />

was daselbst implicite verstanden war. Mit jenen<br />

angerühmten Wissenschaften meint man jedoch besonders<br />

die mathematischen, namentlich die Astronomie.<br />

<strong>Die</strong> Sicherheit dieser letzteren stammt aber<br />

daher, daß ihr die a priori gegebene, <strong>als</strong>o unfehlbare,<br />

Anschauung des Raumes zum Gr<strong>und</strong>e liegt, alle<br />

räumlichen Verhältnisse aber eines aus dem andern,<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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