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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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63256 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 181<br />

Inhalt des Satzes vom Gr<strong>und</strong>e. Denn dieser, in seinen<br />

verschiedenen Gestalten, bezeichnet die allgemeine<br />

Form aller unserer <strong>Vorstellung</strong>en <strong>und</strong> Erkenntnisse.<br />

Alle Erklärung ist Zurückführung auf ihn. Nachweisung<br />

im einzelnen Fall des durch ihn überhaupt ausgedrückten<br />

Zusammenhangs der <strong>Vorstellung</strong>en. Er ist<br />

sonach das Princip aller Erklärung <strong>und</strong> daher nicht<br />

selbst einer Erklärung fähig, noch ihrer bedürftig, da<br />

jede ihn schon voraussetzt <strong>und</strong> nur durch ihn Bedeutung<br />

erhält. Nun hat aber keine seiner Gestalten einen<br />

Vorzug vor der andern: er ist gleich gewiß <strong>und</strong> unbeweisbar<br />

<strong>als</strong> Satz vom Gr<strong>und</strong>e des Seyns, oder des<br />

Werdens, oder des Handelns, oder des Erkennens.<br />

Das Verhältniß des Gr<strong>und</strong>es zur Folge ist, in der<br />

einen wie in der andern seiner Gestalten, ein nothwendiges,<br />

ja es ist überhaupt der Ursprung, wie die alleinige<br />

Bedeutung, des Begriffs der Nothwendigkeit. Es<br />

giebt keine andere Nothwendigkeit, <strong>als</strong> die der Folge,<br />

wenn der Gr<strong>und</strong> gegeben ist, <strong>und</strong> es giebt keinen<br />

Gr<strong>und</strong>, der nicht Nothwendigkeit der Folge herbeiführte.<br />

So sicher <strong>als</strong>o aus dem in den Prämissen gegebenen<br />

Erkenntnißgr<strong>und</strong>e die im Schlußsatze ausgesprochene<br />

Folge fließt, so sicher bedingt der Seynsgr<strong>und</strong><br />

im Raum seine Folge im Raum: habe ich das<br />

Verhältniß dieser Beiden anschaulich erkannt, so ist<br />

diese Gewißheit eben so groß, wie irgend eine logische.<br />

Ausdruck eines solchen Verhältnisses ist aber<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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