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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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64022 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 947<br />

se) eigentlich alles nothwendig, durch das Gesetz der<br />

Kausalität: bloß die hinzutretende Reflexion kann es<br />

zugleich <strong>als</strong> zufällig auffassen, es vergleichend mit<br />

dem was nicht dessen Ursache ist, <strong>und</strong> auch <strong>als</strong> bloß<br />

<strong>und</strong> rein wirklich, durch Absehn von aller Kausalverknüpfung:<br />

nur bei dieser Klasse von <strong>Vorstellung</strong>en<br />

hat eigentlich der Begriff des Wirklichen Statt, wie<br />

auch schon die Abstammung des Worts vom Kausalitätsbegriffe<br />

anzeigt. – In der dritten Klasse der <strong>Vorstellung</strong>en,<br />

der reinen mathematischen Anschauung,<br />

ist, wenn man ganz innerhalb derselben sich hält, lauter<br />

Nothwendigkeit: Möglichkeit entsteht auch hier<br />

bloß durch Beziehung auf die Begriffe der Reflexion:<br />

z.B. »ein Dreieck kann seyn recht-, stumpf-, gleichwinklicht;<br />

muß seyn mit drei Winkeln, die zwei rechte<br />

betragen«. Also zum Möglichen kommt man hier nur<br />

durch Uebergang vom Anschaulichen zum Abstrakten.<br />

Nach dieser Darstellung, welche die Erinnerung,<br />

sowohl an das in der Abhandlung über den Satz vom<br />

Gr<strong>und</strong>e, <strong>als</strong> im ersten Buch gegenwärtiger Schrift Gesagte<br />

voraussetzt, wird hoffentlich über den wahren<br />

<strong>und</strong> sehr verschiedenartigen Ursprung jener Formen<br />

der Urtheile, welche die Tafel vor Augen legt, weiter<br />

kein Zweifel seyn, wie auch nicht über die Unzulässigkeit<br />

<strong>und</strong> gänzliche Gr<strong>und</strong>losigkeit der Annahme<br />

von zwölf besonderen Funktionen des Verstandes zur<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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