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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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63428 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 353<br />

insofern zur Erläuterung derselben dienen kann. Es ist<br />

folgende. Jeder <strong>Wille</strong> ist <strong>Wille</strong> nach Etwas, hat ein<br />

Objekt, ein Ziel seines Wollens: was will denn zuletzt,<br />

oder wonach strebt jener <strong>Wille</strong>, der uns <strong>als</strong> das<br />

Wesen an sich der <strong>Welt</strong> dargestellt wird? – <strong>Die</strong>se<br />

Frage beruht, wie so viele andere, auf Verwechselung<br />

des Dinges an sich mit der Erscheinung. Auf diese allein,<br />

nicht auf jenes erstreckt sich der Satz vom Gr<strong>und</strong>e,<br />

dessen Gestaltung auch das Gesetz der Motivation<br />

ist. Ueberall läßt sich nur von Erscheinungen <strong>als</strong> solchen,<br />

von einzelnen Dingen, ein Gr<strong>und</strong> angeben, nie<br />

vom <strong>Wille</strong>n selbst, noch von der Idee, in der er sich<br />

adäquat objektivirt. So ist von jeder einzelnen Bewegung,<br />

oder überhaupt Veränderung in der Natur, eine<br />

Ursache zu suchen, d.h. ein Zustand, welcher diese<br />

nothwendig herbeiführte; nie aber von der Naturkraft<br />

selbst, die sich in jener <strong>und</strong> in unzähligen gleichen Erscheinungen<br />

offenbart: <strong>und</strong> es ist daher wahrer Unverstand,<br />

aus Mangel an Besonnenheit entsprungen,<br />

wenn gefragt wird nach einer Ursache der Schwere,<br />

der Elektricität u.s.w. Nur etwan, wenn man dargethan<br />

hätte, daß Schwere, Elektricität, nicht ursprüngliche<br />

eigenthümliche Naturkräfte, sondern nur Erscheinungsweisen<br />

einer allgemeineren, schon bekannten<br />

Naturkraft wären, ließe sich fragen nach der Ursache,<br />

welche macht, daß diese Naturkraft hier die Erscheinung<br />

der Schwere, der Elektricität, hervorbringe.<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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