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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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64014 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 939<br />

Erkenntniß der Vernunft, nicht für die anschauliche<br />

Erkenntniß dasind; obgleich die reinen Formen dieser<br />

es sind, welche der Vernunft die Bestimmungen des<br />

Möglichen <strong>und</strong> Unmöglichen an die Hand geben. Je<br />

nachdem die Naturgesetze, von denen wir beim Denken<br />

des Möglichen <strong>und</strong> Unmöglichen ausgehn, a<br />

priori oder a posteriori erkannt sind, ist die Möglichkeit<br />

oder Unmöglichkeit eine metaphysische, oder nur<br />

physische.<br />

Aus dieser Darstellung, die keines Beweises bedarf,<br />

weil sie sich unmittelbar auf die Erkenntniß des<br />

Satzes vom Gr<strong>und</strong>e <strong>und</strong> auf die Entwickelung der Begriffe<br />

des Nothwendigen, Wirklichen <strong>und</strong> Möglichen<br />

stützt, geht genugsam hervor, wie ganz gr<strong>und</strong>los<br />

Kants Annahme dreier besonderer Funktionen des<br />

Verstandes für jene drei Begriffe ist, <strong>und</strong> daß er hier<br />

aberm<strong>als</strong> durch kein Bedenken sich hat stören lassen<br />

in der Durchführung seiner architektonischen Symmetrie.<br />

Hiezu kommt nun aber noch der sehr große Fehler,<br />

daß er, freilich nach dem Vorgang der frühem Philosophie,<br />

die Begriffe des Nothwendigen <strong>und</strong> Zufälligen<br />

mit einander verwechselt hat. Jene frühere Philosophie<br />

nämlich hat die Abstraktion zu folgendem Mißbrauch<br />

benutzt. Es war offenbar, daß Das, dessen<br />

Gr<strong>und</strong> gesetzt ist, unausbleiblich folgt, d.h. nicht<br />

nichtseyn kann, <strong>als</strong>o nothwendig ist. An diese letzte<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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