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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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64510 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1435<br />

aufgelösten algebraischen Gleichung; wonach es dann<br />

keine noch so gering geschätzte Thonscherbe giebt,<br />

die nicht aus lauter unerklärlichen Qualitäten zusammengesetzt<br />

wäre. Also diese zwei unausweichbaren<br />

Mängel in jeder rein physikalischen, d.h. kausalen Erklärung,<br />

zeigen an, daß eine solche nur relativ wahr<br />

seyn kann, <strong>und</strong> daß die ganze Methode <strong>und</strong> Art<br />

derselben nicht die einzige, nicht die letzte, <strong>als</strong>o nicht<br />

die genügende, d.h. nicht diejenige seyn kann, welche<br />

zur befriedigenden Lösung des schweren Räthsels der<br />

Dinge <strong>und</strong> zum wahren Verständniß der <strong>Welt</strong> <strong>und</strong> des<br />

Daseyns jem<strong>als</strong> zu führen vermag; sondern daß die<br />

physische Erklärung, überhaupt <strong>und</strong> <strong>als</strong> solche, noch<br />

einer metaphysischen bedarf, welche den Schlüssel zu<br />

allen ihren Voraussetzungen lieferte, eben deshalb<br />

aber auch einen ganz andern Weg einschlagen müßte.<br />

Der erste Schritt hiezu ist, daß man den Unterschied<br />

beider, mithin den zwischen Physik <strong>und</strong> Metaphysik,<br />

zum deutlichen Bewußtseyn bringt <strong>und</strong> festhält. Er<br />

beruht im Allgemeinen auf der Kantischen Unterscheidung<br />

zwischen Erscheinung <strong>und</strong> Ding an sich.<br />

Eben weil Kant das Letztere für schlechthin unerkennbar<br />

erklärte, gab es, ihm zufolge, gar keine Metaphysik,<br />

sondern bloß immanente Erkenntniß, d.h.<br />

bloße Physik, welche stets nur von Erscheinungen<br />

reden kann, <strong>und</strong> daneben eine Kritik der nach Metaphysik<br />

strebenden Vernunft. Hier aber will ich, um<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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