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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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65372 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 2297<br />

macht hat, den gerechten Demiurgos, dessen Werk sie<br />

selbst seien <strong>und</strong> dennoch von seinen Schöpfungen Gebrauch<br />

zu machen verschmäheten, in gottloser Rebellion<br />

»die naturgemäße Gesinnung verlassend«<br />

(antitassomenoi tô poiêtê tô sphôn, – – – enkrateis<br />

tê pros ton pepoiêkota echthra, mê boulomenoi<br />

chrêsthai tois hyp' autou ktistheisin, – – asebei theomachia<br />

tôn kata physin ekstantes logismôn). – Dabei<br />

will er, in seinem heiligen Eifer, den Markioniten<br />

nicht ein Mal die Ehre der Originalität lassen, sondern,<br />

gewaffnet mit seiner bekannten Gelehrsamkeit,<br />

hält er ihnen vor, <strong>und</strong> belegt es mit den schönsten Anführungen,<br />

daß schon die alten Philosophen, daß Herakleitos<br />

<strong>und</strong> Empedokles, Pythagoras <strong>und</strong> Plato, Orpheus<br />

<strong>und</strong> Pindaros, Herodot <strong>und</strong> Euripides, <strong>und</strong> noch<br />

die Sibylle dazu, die jammervolle Beschaffenheit der<br />

<strong>Welt</strong> tief beklagt, <strong>als</strong>o den Pessimismus gelehrt<br />

haben. In diesem gelehrten Enthusiasmus merkt er<br />

nun nicht, daß er gerade dadurch den Markioniten<br />

Wasser auf ihre Mühle fördert, indem er ja zeigt, daß<br />

»Alle die Weisesten aller der Zeiten«<br />

das Selbe, wie sie, gelehrt <strong>und</strong> gesungen haben; sondern<br />

getrost <strong>und</strong> beherzt führt er die entschiedensten<br />

<strong>und</strong> energischesten Aussprüche der Alten in jenem<br />

Sinne an. Ihn freilich machen sie nicht irre; mögen<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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