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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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64357 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1282<br />

Zeitungsnachricht vom März 1851 aus Hall: »<strong>Die</strong> jüdische<br />

Gaunerbande, deren wir erwähnt haben, wurde<br />

wieder bei uns, unter obligater Begleitung, eingeliefert.«<br />

<strong>Die</strong>se Subsumtion einer Polizeieskorte unter<br />

einem musikalischen Ausdruck ist sehr glücklich;<br />

wiewohl sich schon dem bloßen Wortspiel nähernd. –<br />

Hingegen ist es ganz der hier in Rede stehenden Art,<br />

wenn Saphir, in einem Federkrieg gegen den Schauspieler<br />

Angeli, diesen bezeichnet <strong>als</strong> »den an Geist<br />

<strong>und</strong> Körper gleich großen Angeli« – wo, vermöge der<br />

stadtbekannten winzigen Statur des Schauspielers,<br />

unter den Begriff »groß« das ungemein Kleine sich<br />

anschaulich stellt; – so auch, wenn der selbe Saphir<br />

die Arien einer neuen Oper »gute alte Bekannte«<br />

nennt, <strong>als</strong>o unter einen Begriff, der in andern Fällen<br />

zur Empfehlung dient, gerade die tadelhafte Eigenschaft<br />

bringt; – eben so, wenn man von einer Dame,<br />

auf deren Gunst Geschenke Einfluß hätten, sagen<br />

wollte, sie wisse das utile dulci zu vereinigen; wodurch<br />

man unter den Begriff der Regel, welche vom<br />

Horaz in ästhetischer Hinsicht empfohlen wird, das<br />

moralisch Gemeine bringt; – eben so, wenn man, um<br />

ein Bordell anzudeuten, es etwan bezeichnete <strong>als</strong><br />

einen »bescheidenen Wohnsitz stiller Freuden«. – <strong>Die</strong><br />

gute Gesellschaft, welche, um vollkommen fade zu<br />

seyn, alle entschiedenen Aeußerungen <strong>und</strong> daher alle<br />

starken Ausdrücke verbannt hat, pflegt, um skanda-<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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