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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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64286 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1211<br />

gleicher Größe, oder einen größern Stein weiter, <strong>als</strong><br />

einen ganz kleinen. Daher auch reicht ein Kartätschenschuß<br />

nicht so weit, wie der Schuß mit der<br />

Kugel.<br />

Das selbe Gesetz liegt der Lehre vom Hebel <strong>und</strong><br />

von der Waage zum Gr<strong>und</strong>e: denn auch hier hat die<br />

kleinere Masse, am langem Hebelarm oder Waagebalken,<br />

beim Fallen eine größere Geschwindigkeit, mit<br />

welcher multiplicirt sie der, am kurzem Arm befindlichen,<br />

größern Masse an Größe der Bewegung gleich<br />

kommen, ja, sie übertreffen kann. In dem durch das<br />

Gleichgewicht herbeigeführten Zustande der Ruhe ist<br />

jedoch diese Geschwindigkeit bloß intentionell, oder<br />

virtuell, potentiâ nicht actu, vorhanden, wirkt jedoch<br />

so gut wie actu, welches sehr merkwürdig ist.<br />

Nach diesen in Erinnerung gebrachten Wahrheiten<br />

wird die folgende Erklärung leichter faßlich seyn.<br />

<strong>Die</strong> Quantität einer gegebenen Materie kann<br />

überhaupt nur nach ihrer Kraft geschätzt <strong>und</strong> diese<br />

nur an ihrer Aeußerung erkannt werden. <strong>Die</strong>se Aeußerung<br />

kann, wo die Materie bloß ihrer Quantität, nicht<br />

ihrer Qualität nach in Betracht kommt, nur eine mechanische<br />

seyn, d.h. nur bestehn in der Bewegung,<br />

die sie anderer Materie mittheilt. Denn erst in der Bewegung<br />

wird die Kraft der Materie gleichsam lebendig:<br />

daher der Ausdruck lebendige Kraft für die<br />

Kraftäußerung der bewegten Materie. Demnach ist für<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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