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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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64055 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 980<br />

<strong>Die</strong>sem angeblichen Vernunftprincip nun spricht<br />

zwar Kant selbst die objektive Gültigkeit ab, giebt es<br />

aber doch für eine nothwendige subjektive Voraussetzung<br />

<strong>und</strong> bringt so einen unauflöslichen Zwiespalt in<br />

unsere Erkenntniß, welchen er bald deutlicher hervortreten<br />

läßt. Zu diesem Zweck entfaltet er jenes Vernunftprincip<br />

weiter, S. 322; V, 379, nach der beliebten<br />

architektonisch-symmetrischen Methode. Aus den<br />

drei Kategorien der Relation entspringen drei Arten<br />

von Schlüssen, jede von welchen den Leitfaden giebt<br />

zur Aufsuchung eines besondern Unbedingten, deren<br />

es daher wieder drei giebt: Seele, <strong>Welt</strong> (<strong>als</strong> Objekt an<br />

sich <strong>und</strong> geschlossene Totalität), Gott. Hiebei ist nun<br />

sogleich ein großer Widerspruch zu bemerken, von<br />

welchem Kant aber keine Notiz nimmt, weil er der<br />

Symmetrie sehr gefährlich wäre: zwei dieser Unbedingten<br />

sind ja selbst wieder bedingt, durch das Dritte,<br />

nämlich Seele <strong>und</strong> <strong>Welt</strong> durch Gott, der ihre hervorbringende<br />

Ursache ist: jene haben <strong>als</strong>o mit diesem<br />

gar nicht das Prädikat der Unbedingtheit gemein, worauf<br />

es doch hier ankommt, sondern nur das des Erschlossenseyns<br />

nach Principien der Erfahrung, über<br />

das Gebiet der Möglichkeit derselben hinaus.<br />

<strong>Die</strong>s bei Seite gesetzt, finden wir in den drei Unbedingten,<br />

auf welche, nach Kant, jede Vernunft, ihren<br />

wesentlichen Gesetzen folgend, gerathen muß, die<br />

drei Hauptgegenstände wieder, um welche sich die<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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