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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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63441 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 366<br />

Thier, wie wir es zu dieser bestimmten Zeit, an diesem<br />

gegebenen Ort, <strong>als</strong> ein im Zusammenhang der Erfahrung,<br />

d.h. an der Kette von Ursachen <strong>und</strong> Wirkungen,<br />

gewordenes <strong>und</strong> eben so nothwendig vergängliches<br />

Individuum wahrnehmen, kein Ding an sich,<br />

sondern eine nur in Beziehung auf unsere Erkenntniß<br />

gültige Erscheinung. Um es nach dem, was es an sich<br />

seyn mag, folglich unabhängig von allen in der Zeit,<br />

dem Raum <strong>und</strong> der Kausalität liegenden Bestimmungen<br />

zu erkennen, wäre eine andere Erkenntnißweise,<br />

<strong>als</strong> die uns allein mögliche, durch Sinne <strong>und</strong> Verstand,<br />

erfordert.«<br />

Um Kants Ausdruck dem Platonischen noch näher<br />

zu bringen, könnte man auch sagen: Zeit, Raum <strong>und</strong><br />

Kausalität sind diejenige Einrichtung unsers Intellekts,<br />

vermöge deren das eigentlich allein vorhandene<br />

eine Wesen jeglicher Art sich uns darstellt <strong>als</strong> eine<br />

Vielheit gleichartiger, stets von Neuem entstehender<br />

<strong>und</strong> vergehender Wesen, in endloser Succession. <strong>Die</strong><br />

Auffassung der Dinge mittelst <strong>und</strong> gemäß besagter<br />

Einrichtung ist die immamente; diejenige hingegen,<br />

die des Bewandnisses, welches es damit hat, sich bewußt<br />

wird, ist die transscendentale. <strong>Die</strong>se empfängt<br />

man in abstracto durch die Kritik der reinen Vernunft;<br />

aber ausnahmsweise kann sie sich auch intuitiv<br />

einstellen. <strong>Die</strong>ses Letztere ist mein Zusatz, welchen<br />

ich eben durch gegenwärtiges dritte Buch zu erläutern<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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