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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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64005 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 930<br />

wodurch eben wieder ein neuer, dritter Zustand eintritt;<br />

welches alles nur gemäß dem einfachen Gesetz<br />

der Kausalität geschieht <strong>und</strong> nicht ein neues, das der<br />

Wechselwirkung, begründet.<br />

Auch behaupte ich schlechthin, daß der Begriff<br />

Wechselwirkung durch kein einziges Beispiel zu belegen<br />

ist. Alles was man dafür ausgeben möchte, ist<br />

entweder ein ruhender Zustand, auf den der Begriff<br />

der Kausalität, welcher nur bei Veränderungen Bedeutung<br />

hat, gar keine Anwendung findet, oder es ist<br />

eine abwechselnde Succession gleichnamiger, sich bedingender<br />

Zustände, zu deren Erklärung die einfache<br />

Kausalität vollkommen ausreicht. Ein Beispiel der erstem<br />

Art giebt die durch gleiche Gewichte in Ruhe gebrachte<br />

Waagschaale: hier ist gar kein Wirken, denn<br />

hier ist keine Veränderung: es ist ruhender Zustand:<br />

die Schwere strebt, gleichmäßig vertheilt, wie in<br />

jedem im Schwerpunkt unterstützten Körper, kann<br />

aber ihre Kraft durch keine Wirkung äußern. Daß die<br />

Wegnahme des einen Gewichtes einen zweiten Zustand<br />

giebt, der sogleich Ursache des dritten, des Sinkens<br />

der andern Schaale, wird, geschieht nach dem<br />

einfachen Gesetz der Ursache <strong>und</strong> Wirkung <strong>und</strong> bedarf<br />

keiner besondern Kategorie des Verstandes, auch<br />

nicht ein Mal einer besondern Benennung. Ein Beispiel<br />

der andern Art ist das Fortbrennen eines Feuers.<br />

<strong>Die</strong> Verbindung des Oxygens mit dem brennbaren<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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