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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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65225 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 2150<br />

wird der männlichste Mann das weiblichste Weib suchen<br />

<strong>und</strong> vice versa, <strong>und</strong> eben so jedes Individuum<br />

das ihm im Grade der Geschlechtlichkeit entsprechende.<br />

Inwiefern nun hierin zwischen Zweien das erforderliche<br />

Verhältniß Statt habe, wird instinktmäßig<br />

von ihnen gefühlt, <strong>und</strong> liegt, nebst den andern relativen<br />

Rücksichten, den höhern Graden der Verliebtheit<br />

zum Gr<strong>und</strong>e. Während daher die Liebenden pathetisch<br />

von der Harmonie ihrer Seelen reden, ist meistens<br />

die hier nachgewiesene, das zu erzeugende<br />

Wesen <strong>und</strong> seine Vollkommenheit betreffende Zusammenstimmung<br />

der Kern der Sache, <strong>und</strong> an derselben<br />

auch offenbar viel mehr gelegen, <strong>als</strong> an der Harmonie<br />

ihrer Seelen, – welche oft, nicht lange nach der Hochzeit,<br />

sich in eine schreiende Disharmonie auflöst.<br />

Hieran schließen sich nun die ferneren relativen<br />

Rücksichten, welche darauf beruhen, daß Jedes seine<br />

Schwächen, Mängel <strong>und</strong> Abweichungen vom Typus<br />

durch das Andere aufzuheben trachtet, damit sie nicht<br />

im zu erzeugenden Kinde sich perpetuiren, oder gar<br />

zu völligen Abnormitäten anwachsen. Je schwächer in<br />

Hinsicht auf Muskelkraft ein Mann ist, desto mehr<br />

wird er kräftige Weiber suchen: eben so das Weib ihrerseits.<br />

Da nun aber dem Weibe eine schwächere<br />

Muskelkraft naturgemäß <strong>und</strong> in der Regel ist; so werden<br />

auch in der Regel die Weiber den kräftigeren<br />

Männern den Vorzug geben. – Ferner ist eine wichti-<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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