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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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64006 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 931<br />

Körper ist Ursache der Wärme, <strong>und</strong> diese ist wieder<br />

Ursache des erneuerten Eintritts jener chemischen<br />

Verbindung. Aber dieses ist nichts Anderes, <strong>als</strong> eine<br />

Kette von Ursachen <strong>und</strong> Wirkungen, deren Glieder jedoch<br />

abwechselnd gleichnamig sind: das Brennen A<br />

bewirkt freie Wärme B, diese ein neues Brennen C<br />

(d.h. eine neue Wirkung, die mit der Ursache A<br />

gleichnamig, nicht aber individuell die selbe ist), dies<br />

eine neue Wärme D (welche mit der Wirkung B nicht<br />

real identisch, sondern nur dem Begriffe nach die<br />

selbe, d.h. mit ihr gleichnamig ist) <strong>und</strong> so immer fort.<br />

Ein artiges Beispiel Dessen, was man im gemeinen<br />

Leben Wechselwirkung nennt, liefert eine von Humboldt<br />

(Ansichten der Natur, zweite Auflage, Bd. 2, S.<br />

79) gegebene Theorie der Wüsten. Nämlich in Sandwüsten<br />

regnet es nicht, wohl aber auf den sie begrenzenden<br />

waldigen Bergen. Nicht die Anziehung der<br />

Berge auf die Wolken ist die Ursache; sondern die<br />

von der Sandebene aufsteigende Säule erhitzter Luft<br />

hindert die Dunstbläschen sich zu zersetzen <strong>und</strong> treibt<br />

die Wolken in die Höhe. Auf dem Gebirge ist der<br />

senkrecht steigende Luftstrohm schwächer, die Wolken<br />

senken sich <strong>und</strong> der Niederschlag erfolgt in der<br />

kühlem Luft. So stehn Mangel an Regen <strong>und</strong> Pflanzenlosigkeit<br />

der Wüste in Wechselwirkung: es regnet<br />

nicht, weil die erhitzte Sandfläche mehr Wärme ausstrahlt;<br />

die Wüste wird nicht zur Steppe oder Gras-<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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