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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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64190 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1115<br />

genen Erkenntniß. Denn sie wird, auch von mir<br />

selbst, immer nur mittelbar, nie unmittelbar erkannt:<br />

weil alles <strong>Vorstellung</strong>seyn ein mittelbares ist. Nämlich<br />

<strong>als</strong> Objekt, d.h. <strong>als</strong> ausgedehnt, raumerfüllend<br />

<strong>und</strong> wirkend, erkenne ich meinen Leib nur in der Anschauung<br />

meines Gehirns: diese ist vermittelt durch<br />

die Sinne, auf deren Data der anschauende Verstand<br />

seine Funktion, von der Wirkung auf die Ursache zu<br />

gehn, vollzieht <strong>und</strong> dadurch, indem das Auge den<br />

Leib sieht, oder die Hände ihn betasten, die räumliche<br />

Figur konstruirt, die im Raume <strong>als</strong> mein Leib sich<br />

darstellt. Keineswegs aber ist mir unmittelbar, etwan<br />

im Gemeingefühl des Leibes, oder im innern Selbstbewußtseyn,<br />

irgend eine Ausdehnung, Gestalt <strong>und</strong><br />

Wirksamkeit gegeben, welche dann zusammenfallen<br />

würde mit einem Wesen selbst, das demnach, um so<br />

dazuseyn, keines Andern, in dessen Erkenntniß es<br />

sich darstellte, bedürfte. Vielmehr ist jenes Gemeingefühl,<br />

wie auch das Selbstbewußtseyn, unmittelbar<br />

nur in Bezug auf den <strong>Wille</strong>n da, nämlich <strong>als</strong> behaglich<br />

oder unbehaglich, <strong>und</strong> <strong>als</strong> aktiv in den <strong>Wille</strong>nsakten,<br />

welche, für die äußere Anschauung, sich <strong>als</strong> Leibesaktionen<br />

darstellen. Hieraus nun folgt, daß das Daseyn<br />

meiner Person oder meines Leibes, <strong>als</strong> eines<br />

Ausgedehnten <strong>und</strong> Wirkenden, allezeit ein davon verschiedenes<br />

Erkennendes voraussetzt: weil es wesentlich<br />

ein Daseyn in der Apprehension, in der Vorstel-<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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