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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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63288 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 213<br />

nicht zweierlei war.<br />

<strong>Die</strong> Stoische Ethik, im Ganzen genommen, ist in<br />

der That ein sehr schätzbarer <strong>und</strong> achtungswerther<br />

Versuch, das große Vorrecht des Menschen, die Vernunft,<br />

zu einem wichtigen <strong>und</strong> heilbringenden Zweck,<br />

zu benutzen, nämlich um ihn über die Leiden <strong>und</strong><br />

Schmerzen, welchen jedes Leben anheimgefallen ist,<br />

hinauszuheben, durch eine Anweisung<br />

»Qua ratione queas traducere leniter aevum:<br />

Ne te semper inops agitet vexetque cupido,<br />

Ne pavor et rerum mediocriter utilium spes.«<br />

<strong>und</strong> ihn eben dadurch im höchsten Grade der<br />

Würde theilhaft zu machen, welche ihm, <strong>als</strong> vernünftigem<br />

Wesen, im Gegensatz des Thieres zusteht, <strong>und</strong><br />

von der in diesem Sinn allerdings die Rede seyn kann,<br />

nicht in einem andern. – <strong>Die</strong>se meine Ansicht der<br />

Stoischen Ethik brachte es mit sich, daß sie hier bei<br />

Darstellung dessen, was die Vernunft ist <strong>und</strong> zu leisten<br />

vermag, erwähnt werden mußte. So sehr aber<br />

auch jener Zweck, durch Anwendung der Vernunft<br />

<strong>und</strong> durch eine bloß vernünftige Ethik in gewissem<br />

Grade erreichbar ist, wie denn auch die Erfahrung<br />

zeigt, daß jene rein vernünftigen Charaktere, die man<br />

gemeinhin praktische Philosophen nennt – <strong>und</strong> mit<br />

Recht, weil, wie der eigentliche, d.i. der theoretische<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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