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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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63830 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 755<br />

nämlich von einer unmittelbaren <strong>und</strong> intuitiven, die<br />

nicht wegzuräsonniren <strong>und</strong> nicht anzuräsonniren ist,<br />

von einer Erkenntniß, die eben weil sie nicht abstrakt<br />

ist, sich auch nicht mittheilen läßt, sondern Jedem<br />

selbst aufgehn muß, die daher ihren eigentlich adäquaten<br />

Ausdruck nicht in Worten findet, sondern<br />

ganz allein in Thaten, im Handeln, im Lebenslauf des<br />

Menschen. Wir, die wir hier von der Tugend die<br />

Theorie suchen <strong>und</strong> daher auch das Wesen der ihr<br />

zum Gr<strong>und</strong>e liegenden Erkenntniß abstrakt auszudrücken<br />

haben, werden dennoch in diesem Ausdruck<br />

nicht jene Erkenntniß selbst liefern können, sondern<br />

nur den Begriff derselben, wobei wir immer vom<br />

Handeln, in welchem allein sie sichtbar wird, ausgehn<br />

<strong>und</strong> auf dasselbe, <strong>als</strong> ihren allein adäquaten Ausdruck<br />

verweisen, welchen wir nur deuten <strong>und</strong> auslegen, d.h.<br />

abstrakt aussprechen, was eigentlich dabei vorgeht.<br />

Bevor wir nun, im Gegensatz des dargestellten<br />

Bösen, von der eigentlichen Güte reden, ist, <strong>als</strong> Zwischenstufe,<br />

die bloße Negation des Bösen zu berühren:<br />

dieses ist die Gerechtigkeit. Was Recht <strong>und</strong> Unrecht<br />

sei, ist oben hinlänglich auseinandergesetzt:<br />

daher wir hier mit Wenigem sagen können, daß Derjenige,<br />

welcher jene bloß moralische Gränze zwischen<br />

Unrecht <strong>und</strong> Recht freiwillig anerkennt <strong>und</strong> sie gelten<br />

läßt, auch wo kein Staat oder sonstige Gewalt sie sichert,<br />

folglich, unserer Erklärung gemäß, nie in der<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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