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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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64145 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1070<br />

nigfaltige Weise auszusprechen, bis daraus ein Buch<br />

geworden. Das ganze Buch will allein dieses: obgleich<br />

die organisirten Körper uns nothwendig so erscheinen,<br />

<strong>als</strong> wären sie einem ihnen vorhergegangenen<br />

Zweckbegriff gemäß zusammengesetzt; so berechtigt<br />

uns dies doch nicht, es objektiv so anzunehmen.<br />

Denn unser Intellekt, dem die Dinge von außen<br />

<strong>und</strong> mittelbar gegeben werden, der <strong>als</strong>o nie das Innere<br />

derselben, wodurch sie entstehn <strong>und</strong> bestehn, sondern<br />

bloß ihre Außenseite erkennt, kann sich eine gewisse,<br />

den organischen Naturprodukten eigenthümliche Beschaffenheit<br />

nicht anders faßlich machen, <strong>als</strong> durch<br />

Analogie, indem er sie vergleicht mit den von Menschen<br />

absichtlich verfertigten Werken, deren Beschaffenheit<br />

durch einen Zweck <strong>und</strong> den Begriff von diesem<br />

bestimmt wird. <strong>Die</strong>se Analogie ist hinreichend,<br />

die Uebereinstimmung aller ihrer Theile zum Ganzen<br />

uns faßlich zu machen <strong>und</strong> dadurch sogar den Leitfaden<br />

zu ihrer Untersuchung abzugeben; aber keineswegs<br />

darf sie deshalb zum wirklichen Erklärungsgr<strong>und</strong>e<br />

des Ursprungs <strong>und</strong> Daseyns solcher Körper<br />

gemacht werden. Denn die Nothwendigkeit sie so zu<br />

begreifen ist subjektiven Ursprungs. – So etwan<br />

würde ich Kants Lehre hierüber resumiren. Der<br />

Hauptsache nach hatte er sie bereits in der Kritik der<br />

reinen Vernunft, S. 692-702; v, 720-730, dargelegt.<br />

Aber auch in der Erkenntniß dieser Wahrheit finden<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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