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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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63545 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 470<br />

deren Objektivirung er auf seine Weise beiträgt) aufgefaßt<br />

<strong>und</strong> dargestellt werden: außerdem ist die Darstellung<br />

Porträt, Wiederholung des Einzelnen <strong>als</strong> solchen,<br />

mit allen Zufälligkeiten. Und selbst auch das<br />

Porträt soll, wie Winckelmann sagt, das Ideal des Individuums<br />

seyn.<br />

Jener idealisch aufzufassende Charakter, der die<br />

Hervorhebung einer eigenthümlichen Seite der Idee<br />

der Menschheit ist, stellt sich nun sichtbar dar, theils<br />

durch die bleibende Physiognomie <strong>und</strong> Korporisation,<br />

theils durch vorübergehenden Affekt <strong>und</strong> Leidenschaft,<br />

Modifikation des Erkennens <strong>und</strong> Wollens gegenseitig<br />

durch einander, welches alles sich in Miene<br />

<strong>und</strong> Bewegung ausdrückt. Da das Individuum immer<br />

der Menschheit angehört <strong>und</strong> andererseits die<br />

Menschheit sich immer im Individuo <strong>und</strong> sogar mit<br />

eigenthümlicher idealer Bedeutsamkeit desselben offenbart;<br />

so darf weder die Schönheit durch den Charakter,<br />

noch dieser durch jene aufgehoben werden:<br />

weil Aufhebung des Gattungscharakters durch den des<br />

Individuums Karikatur, <strong>und</strong> Aufhebung des Individuellen<br />

durch den Gattungscharakter Bedeutungslosigkeit<br />

geben würde. Daher wird die Darstellung, indem<br />

sie auf Schönheit ausgeht, welches hauptsächlich die<br />

Skulptur thut, dennoch diese (d.i. den Gattungscharakter)<br />

immer in etwas durch den individuellen Charakter<br />

modificiren <strong>und</strong> die Idee der Menschheit immer<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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