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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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64029 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 954<br />

nur die Veränderungen, d.h. die successiven Zustände<br />

der Materie betrifft, <strong>als</strong>o auf die Form beschränkt<br />

ist, die Materie aber unangetastet läßt, welche daher<br />

in unserm Bewußtseyn <strong>als</strong> die keinem Werden noch<br />

Vergehn unterworfene, mithin immer gewesene <strong>und</strong><br />

immer bleibende Gr<strong>und</strong>lage aller Dinge dasteht. Eine<br />

tiefere, aus der Analyse unserer anschaulichen <strong>Vorstellung</strong><br />

der empirischen <strong>Welt</strong> überhaupt geschöpfte<br />

Begründung der Beharrlichkeit der Substanz findet<br />

man in unserm ersten Buch, § 4, <strong>als</strong> wo gezeigt worden,<br />

daß das Wesen der Materie in der gänzlichen<br />

Vereinigung von Raum <strong>und</strong> Zeit besteht, welche Vereinigung<br />

nur mittelst der <strong>Vorstellung</strong> der Kausalität<br />

möglich ist, folglich nur für den Verstand, der nichts,<br />

<strong>als</strong> das subjektive Korrelat der Kausalität ist, daher<br />

auch die Materie nie anders <strong>als</strong> wirkend, d.h. durch<br />

<strong>und</strong> durch <strong>als</strong> Kausalität erkannt wird, Seyn <strong>und</strong> Wirken<br />

bei ihr Eins ist, welches schon das Wort Wirklichkeit<br />

andeutet. Innige Vereinigung von Raum <strong>und</strong><br />

Zeit, – Kausalität, Materie, Wirklichkeit, – sind <strong>als</strong>o<br />

Eines, <strong>und</strong> das subjektive Korrelat dieses Einen ist<br />

der Verstand. <strong>Die</strong> Materie muß die sich widerstreitenden<br />

Eigenschaften der beiden Faktoren, aus denen sie<br />

hervorgeht, an sich tragen, <strong>und</strong> die <strong>Vorstellung</strong> der<br />

Kausalität ist es, die das Widersprechende beider aufhebt<br />

<strong>und</strong> ihr Zusammenbestehn faßlich macht dem<br />

Verstande, durch den <strong>und</strong> für den allein die Materie<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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