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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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64094 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1019<br />

mit Berufung auf ein unbedingtes Sollen, den kategorischen<br />

Imperativ, der ohne Weiteres postulirt wird.<br />

Statt alles diesen nun wäre das lautere, offene Verfahren<br />

gewesen, unmittelbar vom <strong>Wille</strong>n auszugehn,<br />

diesen nachzuweisen <strong>als</strong> das ohne alle Vermittelung<br />

erkannte Ansich unserer eigenen Erscheinung, <strong>und</strong><br />

dann jene Darstellung des empirischen <strong>und</strong> intelligibeln<br />

Charakters zu geben, darzuthun, wie alle Handlungen,<br />

obwohl durch Motive necessitirt, dennoch,<br />

sowohl von ihrem Urheber, <strong>als</strong> vom fremden Beurtheiler,<br />

jenem selbst <strong>und</strong> allein, nothwendig <strong>und</strong><br />

schlechthin zugeschrieben werden, <strong>als</strong> lediglich von<br />

ihm abhängend, dem sonach Schuld <strong>und</strong> Verdienst<br />

ihnen gemäß zuerkannt werden. – <strong>Die</strong>ses allein war<br />

der gerade Weg zur Erkenntniß Dessen, was nicht Erscheinung<br />

ist, folglich auch nicht nach den Gesetzen<br />

der Erscheinung gef<strong>und</strong>en wird, sondern Das ist, was<br />

durch die Erscheinung sich offenbart, erkennbar wird,<br />

sich objektivirt, der <strong>Wille</strong> zum Leben. Derselbe hätte<br />

sodann, bloß nach Analogie, <strong>als</strong> das Ansich jeder Erscheinung<br />

dargestellt werden müssen. Dann hätte aber<br />

freilich nicht (S. 546; v, 574) gesagt werden können,<br />

bei der leblosen, ja der thierischen Natur, sei kein<br />

Vermögen anders <strong>als</strong> sinnlich bedingt zu denken;<br />

womit in Kants Sprache eigentlich gesagt ist, die Erklärung<br />

nach dem Gesetze der Kausalität erschöpfe<br />

auch das Innerste Wesen jener Erscheinungen, wo-<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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