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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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64652 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1577<br />

men, mithin nicht <strong>als</strong> beharrende Substanz angeschaut;<br />

sondern bloß seine einzelnen Akte, Bewegungen<br />

<strong>und</strong> Zustände, dergleichen die Entschließungen,<br />

Wünsche <strong>und</strong> Affekte sind, werden, successiv <strong>und</strong><br />

während der Zeit ihrer Dauer, unmittelbar, jedoch<br />

nicht anschaulich, erkannt. <strong>Die</strong> Erkenntniß des <strong>Wille</strong>ns<br />

im Selbstbewußtseyn ist demnach keine Anschauung<br />

desselben, sondern ein ganz unmittelbares<br />

Innewerden seiner successiven Regungen. Hingegen<br />

für die nach außen gerichtete, durch die Sinne vermittelte<br />

<strong>und</strong> im Verstande vollzogene Erkenntniß, die<br />

neben der Zeit auch den Raum zur Form hat, welche<br />

Beide sie, durch die Verstandesfunktion der Kausalität,<br />

aufs Innigste verknüpft, wodurch sie eben zur Anschauung<br />

wird, stellt sich das Selbe, was in der innern<br />

unmittelbaren Wahrnehmung <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> gefaßt<br />

wurde, anschaulich dar, <strong>als</strong> organischer Leib, dessen<br />

einzelne Bewegungen die Akte, dessen Theile <strong>und</strong><br />

Formen die bleibenden Bestrebungen, den Gr<strong>und</strong>charakter<br />

des individuell gegebenen <strong>Wille</strong>ns veranschaulichen,<br />

ja, dessen Schmerz <strong>und</strong> Wohlbehagen ganz<br />

unmittelbare Affektionen dieses <strong>Wille</strong>ns selbst sind.<br />

Zunächst werden wir dieser Identität des Leibes mit<br />

dem <strong>Wille</strong>n inne in den einzelnen Aktionen Beider; da<br />

in diesen was im Selbstbewußtseyn <strong>als</strong> unmittelbarer,<br />

wirklicher <strong>Wille</strong>nsakt erkannt wird, zugleich <strong>und</strong> ungetrennt<br />

sich äußerlich <strong>als</strong> Bewegung des Leibes dar-<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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