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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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64376 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1301<br />

Argumentation des Gegners, welche er unter dem<br />

Schmuck <strong>und</strong> der Decke fortlaufender Rede vorbringt,<br />

auf die strenge Form regelmäßiger Schlüsse zurückführen<br />

<strong>und</strong> dann ihm Fehler gegen die Logik nachweisen,<br />

z.B. einfache Umkehrung allgemein bejahender<br />

Urtheile, Schlüsse mit vier Terminis, Schlüsse von<br />

der Folge auf den Gr<strong>und</strong>, Schlüsse in der zweiten<br />

Figur aus lauter affirmirenden Prämissen u. dgl. m. –<br />

Mir dünkt, daß man die Lehre von den Denkgesetzen<br />

dadurch vereinfachen könnte, daß man deren nur<br />

zwei aufstellte, nämlich das vom ausgeschlossenen<br />

Dritten <strong>und</strong> das vom zureichenden Gr<strong>und</strong>e. Ersteres<br />

so: »Jedem Subjekt ist jegliches Prädikat entweder<br />

beizulegen oder abzusprechen« Hier liegt im Entweder<br />

Oder schon, daß nicht Beides zugleich geschehn<br />

darf, folglich eben Das, was die Gesetze der Identität<br />

<strong>und</strong> des Widerspruchs besagen: diese würden <strong>als</strong>o <strong>als</strong><br />

Korollarien jenes Satzes hinzukommen, welcher eigentlich<br />

besagt, daß jegliche zwei Begriffssphären<br />

entweder <strong>als</strong> vereint, oder <strong>als</strong> getrennt zu denken sind,<br />

nie aber <strong>als</strong> Beides zugleich; mithin daß, wo Worte<br />

zusammengefügt sind, welche Letzteres dennoch ausdrücken,<br />

diese Worte einen Denkproceß angeben, der<br />

unausführbar ist: das Innewerden dieser Unausführbarkeit<br />

ist das Gefühl des Widerspruchs. – Das zweite<br />

Denkgesetz, der Satz vom Gr<strong>und</strong>e, würde besagen,<br />

daß obiges Beilegen oder Absprechen durch etwas<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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