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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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64178 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1103<br />

chen suchen, indem sie zugleich das Relative aller<br />

Zeitlängen in folgendem Mythos sehr sinnreich hervorheben<br />

(Polier, Mythologie des Indous, Vol. 2, p.<br />

585). <strong>Die</strong> vier Zeitalter, in deren letztem wir leben,<br />

umfassen zusammen 4320000 Jahre. Solcher Perioden<br />

von vier Zeitaltern hat Jeder Tag des schaffenden<br />

Brahma 1000 <strong>und</strong> seine Nacht wieder 1000. Sein<br />

Jahr hat 365 Tage <strong>und</strong> eben so viele Nächte. Er lebt,<br />

immer schaffend, 100 seiner Jahre: <strong>und</strong> wenn er stirbt,<br />

wird sogleich ein neuer Brahma geboren, <strong>und</strong> so von<br />

Ewigkeit zu Ewigkeit. <strong>Die</strong> selbe Relativität der Zeit<br />

drückt auch die specielle Mythe aus, welche in Poliers<br />

Werk, Bd. 2, S. 594, den Puranas nacherzählt ist, wo<br />

ein Rajah, nach einem Besuch von wenigen Augenblicken<br />

bei Wischnu in dessen Himmel, bei seiner<br />

Rückkehr auf die Erde mehrere Millionen Jahre verstrichen<br />

<strong>und</strong> ein neues Zeitalter eingetreten findet,<br />

weil jeder Tag des Wischnu gleich ist 100 Wiederkehren<br />

der vier Zeitalter.<br />

109 Kant hat gesagt: »Es ist sehr was Ungereimtes,<br />

von der Vernunft Aufklärung zu erwarten, <strong>und</strong> ihr<br />

doch vorher vorzuschreiben, auf welche Seite sie<br />

nothwendig ausfallen müsse.« (Kritik der reinen Vernunft,<br />

S. 747; v, 775.) Hingegen ist folgende Naivetät<br />

der Ausspruch eines Philosophieprofessors in unserer<br />

Zeit: »Leugnet eine Philosophie die Realität der<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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