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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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63337 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 262<br />

kein Tod ein. Zugleich giebt uns hier beiläufig das<br />

Athemholen das augenfälligste Beispiel davon, daß<br />

Motive mit eben so großer Nothwendigkeit, wie Reize<br />

<strong>und</strong> bloße Ursachen im engsten Sinne wirken, <strong>und</strong><br />

eben nur durch entgegengesetzte Motive, wie Druck<br />

durch Gegendruck, außer Wirksamkeit gesetzt werden<br />

können: denn beim Athmen ist der Schein des Unterlassenkönnens<br />

ungleich schwächer, <strong>als</strong> bei andern auf<br />

Motive erfolgenden Bewegungen; weil das Motiv dort<br />

sehr dringend, sehr nah, seine Befriedigung, wegen<br />

der Unermüdlichkeit der sie vollziehenden Muskeln,<br />

sehr leicht, ihr in der Regel nichts entgegenstehend<br />

<strong>und</strong> das Ganze durch die älteste Gewohnheit des Individuums<br />

unterstützt ist. Und doch wirken eigentlich<br />

alle Motive mit der selben Nothwendigkeit, <strong>Die</strong> Erkenntniß,<br />

daß die Nothwendigkeit den Bewegungen<br />

auf Motive mit denen auf Reize gemeinschaftlich ist,<br />

wird uns die Einsicht erleichtern, daß auch Das, was<br />

im organischen Leibe auf Reize <strong>und</strong> völlig gesetzmäßig<br />

vor sich geht, dennoch seinem Innern Wesen nach<br />

<strong>Wille</strong> ist, der zwar nie an sich, aber in allen seinen<br />

Erscheinungen dem Satz vom Gr<strong>und</strong>, d.h. der Nothwendigkeit<br />

unterworfen ist36. Wir werden demnach<br />

nicht dabei stehn bleiben, die Thiere, wie in ihrem<br />

Handeln, so auch in ihrem ganzen Daseyn, Korporisation<br />

<strong>und</strong> Organisation <strong>als</strong> <strong>Wille</strong>nserscheinungen zu<br />

erkennen; sondern werden diese uns allein gegebene<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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