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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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64194 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1119<br />

erstlich materiell, oder <strong>als</strong> Objekt überhaupt, weil ein<br />

objektives Daseyn nur einem Subjekt gegenüber <strong>und</strong><br />

<strong>als</strong> dessen <strong>Vorstellung</strong> denkbar ist; zweitens formell,<br />

indem die Art <strong>und</strong> Weise der Existenz des Objekts,<br />

d.h. des Vorgestelltwerdens (Raum, Zeit, Kausalität),<br />

vom Subjekt ausgeht, im Subjekt prädisponirt ist.<br />

Also an den einfachen oder Berkeley'schen Idealismus,<br />

welcher das Objekt überhaupt betrifft, schließt<br />

sich unmittelbar der Kantische, welcher die speciell<br />

gegebene Art <strong>und</strong> Weise des Objektseyns betrifft.<br />

<strong>Die</strong>ser weist nach, daß die gesammte materielle <strong>Welt</strong>,<br />

mit ihren Körpern im Raum, welche ausgedehnt sind<br />

<strong>und</strong>, mittelst der Zeit, Kausalverhältnisse zu einander<br />

haben, <strong>und</strong> was dem anhängt, – daß dies Alles nicht<br />

ein unabhängig von unserm Kopfe Vorhandenes sei;<br />

sondern seine Gr<strong>und</strong>voraussetzungen habe in unsern<br />

Gehirnfunktionen, mittelst welcher <strong>und</strong> in welchen allein<br />

eine solche objektive Ordnung der Dinge möglich<br />

ist; weil Zeit, Raum <strong>und</strong> Kausalität, auf welchen<br />

alle jene realen <strong>und</strong> objektiven Vorgänge beruhen,<br />

selbst nichts weiter, <strong>als</strong> Funktionen des Gehirnes<br />

sind; daß <strong>als</strong>o jene umwandelbare Ordnung der<br />

Dinge, welche das Kriterium <strong>und</strong> den Leitfaden ihrer<br />

empirischen Realität abgiebt, selbst erst vom Gehirn<br />

ausgeht <strong>und</strong> von diesem allein ihre Kreditive hat: dies<br />

hat Kant ausführlich <strong>und</strong> gründlich dargethan; nur<br />

daß er nicht das Gehirn nennt, sondern sagt: »das Er-<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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