18.01.2013 Aufrufe

Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

64517 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1442<br />

auf eine Naturkraft, welche nun <strong>als</strong> das schlechthin<br />

Unerklärliche stehn bleibt. <strong>Die</strong>ses Unerklärliche aber,<br />

auf welches alle Erscheinungen jener so klar gegebenen<br />

<strong>und</strong> so natürlich erklärbaren <strong>Welt</strong>, von der höchsten<br />

bis zur niedrigsten, zurückgeführt werden, verräth<br />

eben, daß die ganze Art solcher Erklärung nur<br />

eine bedingte, gleichsam nur ex concessis ist, <strong>und</strong><br />

keineswegs die eigentliche <strong>und</strong> genügende; daher ich<br />

oben sagte, daß physisch Alles <strong>und</strong> nichts erklärbar<br />

sei. Jenes schlechthin Unerklärliche, welches alle Erscheinungen<br />

durchzieht, bei den höchsten, z.B. bei<br />

der Zeugung, am auffallendesten, jedoch auch bei den<br />

niedrigsten, z.B. den mechanischen, eben so wohl<br />

vorhanden ist, giebt Anweisung auf eine der physischen<br />

Ordnung der Dinge zum Gr<strong>und</strong>e liegende ganz<br />

anderartige, welche eben Das ist, was Kant die Ordnung<br />

der Dinge an sich nennt <strong>und</strong> was den Zielpunkt<br />

der Metaphysik ausmacht. – Zweitens aber erhellt die<br />

Unzulänglichkeit des reinen Naturalismus aus jener<br />

philosophischen Gr<strong>und</strong>wahrheit, welche wir in der ersten<br />

Hälfte dieses Buches ausführlich betrachtet<br />

haben <strong>und</strong> die eben auch das Thema der Kritik der<br />

reinen Vernunft ist: daß nämlich alles Objekt, sowohl<br />

seinem objektiven Daseyn überhaupt, <strong>als</strong> der Art <strong>und</strong><br />

Weise (dem Formellen) dieses Daseyns nach, durch<br />

das erkennende Subjekt durchweg bedingt, mithin<br />

bloße Erscheinung, nicht Ding an sich ist; wie <strong>Die</strong>s §<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!