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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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64989 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1914<br />

<strong>als</strong> schon erfolgt, auch nicht <strong>als</strong> noch drohend, sondern<br />

<strong>als</strong> gerade jetzt <strong>und</strong> zwar in die Seite geschehend<br />

darstellte: denn dadurch wird der Unterleib eingezogen,<br />

das Schreien daher unmöglich gemacht. <strong>Die</strong>sen<br />

nächsten, eigentlich aber nur sek<strong>und</strong>ären <strong>und</strong> untergeordneten<br />

Gr<strong>und</strong> der Sache hat Goethe richtig herausgef<strong>und</strong>en<br />

<strong>und</strong> ihn dargelegt am Ende des elften Buchs<br />

seiner Selbstbiographie, wie auch im Aufsatz über<br />

den Laokoon im ersten Heft der Propyläen; aber der<br />

entferntere, primäre, jenen bedingende Gr<strong>und</strong> ist der<br />

von mir dargelegte. Ich kann die Bemerkung nicht unterdrücken,<br />

daß ich hier zu Goethe wieder im selben<br />

Verhältniß stehe, wie hinsichtlich der Theorie der<br />

Farbe. – In der Sammlung des Herzogs von Aremberg<br />

zu Brüssel befindet sich ein antiker Kopf des Laokoon,<br />

welcher später aufgef<strong>und</strong>en worden. Der Kopf in<br />

der weltberühmten Gruppe ist aber kein restaurirter,<br />

wie auch aus Goethes specieller Tafel aller Restaurationen<br />

dieser Gruppe, welche sich am Ende des ersten<br />

Bandes der Propyläen befindet, hervorgeht <strong>und</strong> zudem<br />

dadurch bestätigt wird, daß der später gef<strong>und</strong>ene<br />

Kopf dem der Gruppe höchst ähnlich ist. Wir müssen<br />

<strong>als</strong>o annehmen, daß noch eine andere antike Repetition<br />

der Gruppe existirt hat, welcher der Arembergische<br />

Kopf angehörte. Derselbe übertrifft, meiner Meinung<br />

nach, sowohl an Schönheit <strong>als</strong> an Ausdruck den der<br />

Gruppe: den M<strong>und</strong> hat er bedeutend weiter offen, <strong>als</strong><br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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