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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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64600 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1525<br />

Stellung im civilisirten Europa: sie ist zu finden im<br />

zweiten Briefe des vortrefflichen Buches von Leroy,<br />

Lettres sur l'intelligence et la perfectibilité des animaux.<br />

Gleich darauf folgt, im dritten Briefe, die hohe<br />

Schule des Fuchses, welcher, in gleich schwieriger<br />

Lage, viel geringere Körperkräfte hat, die bei ihm<br />

durch größeren Verstand ersetzt sind, der aber doch<br />

erst durch den beständigen Kampf mit der Noth einerseits<br />

<strong>und</strong> der Gefahr andererseits, <strong>als</strong>o unter dem<br />

Sporn des <strong>Wille</strong>ns, den hohen Grad von Schlauheit<br />

erreicht, welcher ihn, besonders im Alter, auszeichnet.<br />

Bei allen diesen Steigerungen des Intellekts spielt der<br />

<strong>Wille</strong> die Rolle des Reiters, der durch den Sporn das<br />

Pferd über das natürliche Maaß seiner Kräfte hinaus<br />

treibt.<br />

Eben so wird auch das Gedächtniß durch den<br />

Drang des <strong>Wille</strong>ns gesteigert. Selbst wenn es sonst<br />

schwach ist, bewahrt es vollkommen was für die herrschende<br />

Leidenschaft Werth hat. Der Verliebte vergißt<br />

keine ihm günstige Gelegenheit, der Ehrgeizige<br />

keinen Umstand, der zu seinen Plänen paßt, der Geizige<br />

nie den erlittenen Verlust, der Stolze nie die erlittene<br />

Ehrenkränkung, der Ekele behält jedes Wort des<br />

Lobes <strong>und</strong> auch die kleinste ihm widerfahrene Auszeichnung.<br />

Auch <strong>Die</strong>s erstreckt sich auf die Thiere:<br />

das Pferd bleibt vor dem Wirtshause stehn, in welchem<br />

es längst ein Mal gefüttert worden: H<strong>und</strong>e<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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