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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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64197 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1122<br />

hat aber vor der erstern noch die Erkenntniß voraus,<br />

daß jener Raum, da draußen, endlos ist, sogar auch<br />

kann sie die ganze Gesetzmäßigkeit aller in ihm möglichen<br />

<strong>und</strong> noch nicht wirklichen Verhältnisse haarklein<br />

<strong>und</strong> richtig angeben, zum voraus, <strong>und</strong> braucht<br />

nicht erst nachzusehn: eben so viel giebt sie über den<br />

Lauf der Zeit an, wie auch über das Verhältniß von<br />

Ursache <strong>und</strong> Wirkung, welches da draußen die Veränderungen<br />

leitet. Ich denke, daß dies Alles, bei näherer<br />

Betrachtung, absurd genug ausfällt <strong>und</strong> dadurch zu<br />

der Ueberzeugung führt, daß jene absolut objektive<br />

<strong>Welt</strong>, außerhalb des Kopfes, unabhängig von ihm <strong>und</strong><br />

vor aller Erkenntniß, welche wir zuerst gedacht zu<br />

haben wähnten, eben keine andere war, <strong>als</strong> schon die<br />

zweite, die subjektiv erkannte, die <strong>Welt</strong> der <strong>Vorstellung</strong>,<br />

<strong>als</strong> welche allein es ist, die wir wirklich zu denken<br />

vermögen. Demnach drängt sich von selbst die<br />

Annahme auf, daß die <strong>Welt</strong>, so wie wir sie erkennen,<br />

auch nur für unsere Erkenntniß daist, mithin in der<br />

<strong>Vorstellung</strong> allein, <strong>und</strong> nicht noch ein Mal außer<br />

derselbenA1. <strong>Die</strong>ser Annahme entsprechend ist sodann<br />

das Ding an sich, d.h. das von unserer <strong>und</strong> jeder<br />

Erkenntniß unabhängig Daseiende, <strong>als</strong> ein von der<br />

<strong>Vorstellung</strong> <strong>und</strong> allen ihren Attributen, <strong>als</strong>o von der<br />

Objektivität überhaupt, gänzlich Verschiedenes zu<br />

setzen: was dieses sei, wird nachher das Thema unsers<br />

zweiten Buches.<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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