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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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64021 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 946<br />

doch jede von ihnen die nothwendige Folge ihrer Ursache<br />

war, deren Kette anfangslos ist; so zeigt sich,<br />

daß die Zufälligkeit eine bloß subjektive Erscheinung<br />

ist, entstehend aus der Begränzung des Horizonts unsers<br />

Verstandes, <strong>und</strong> so subjektiv, wie der optische<br />

Horizont, in welchem der Himmel die Erde berührt. –<br />

Da Nothwendigkeit einerlei ist mit Folge aus gegebenem<br />

Gr<strong>und</strong>e, so muß sie auch bei jeder Gestaltung<br />

des Satzes vom Gr<strong>und</strong>e <strong>als</strong> eine besondere erscheinen<br />

<strong>und</strong> auch ihren Gegensatz haben an der Möglichkeit<br />

<strong>und</strong> Unmöglichkeit, welcher immer erst durch Anwendung<br />

der abstrakten Betrachtung der Vernunft auf<br />

den Gegenstand entsteht. Daher stehn den oben erwähnten<br />

vier Arten von Nothwendigkeiten eben so<br />

viele Arten von Unmöglichkeiten gegenüber: <strong>als</strong>o<br />

physische, logische, mathematische, praktische. Dazu<br />

mag noch bemerkt werden, daß wenn man ganz innerhalb<br />

des Gebietes abstrakter Begriffe sich hält, die<br />

Möglichkeit immer dem allgemeinem, die Nothwendigkeit<br />

dem engem Begriff anhängt: z. B, »ein Thier<br />

kann seyn ein Vogel, Fisch, Amphibie u.s.w.« – »eine<br />

Nachtigall muß seyn ein Vogel, dieser ein Thier, dieses<br />

ein Organismus, dieser ein Körper«. – Eigentlich<br />

weil die logische Nothwendigkeit, deren Ausdruck der<br />

Syllogismus ist, vom Allgemeinen auf das Besondere<br />

geht <strong>und</strong> nie umgekehrt. – Dagegen ist in der anschaulichen<br />

Natur (den <strong>Vorstellung</strong>en der ersten Klas-<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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