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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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63706 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 631<br />

ausspricht, welche, nach nunmehr erhaltener Erkenntniß,<br />

der <strong>Wille</strong> frei ergriffen hat. – <strong>Die</strong> deutlichere Entwicklung<br />

von allem <strong>Die</strong>sen, der Hauptgegenstand dieses<br />

letzten Buches, ist uns jetzt durch die dazwischen<br />

getretenen Betrachtungen über Freiheit, Nothwendigkeit<br />

<strong>und</strong> Charakter schon etwas erleichtert <strong>und</strong> vorbereitet:<br />

sie wird es aber noch mehr werden, nachdem<br />

wir, jene aberm<strong>als</strong> hinausschiebend, zuvörderst unsere<br />

Betrachtung auf das Leben selbst, dessen Wollen<br />

oder Nichtwollen die große Frage ist, werden gerichtet<br />

haben, <strong>und</strong> zwar so, daß wir im Allgemeinen zu<br />

erkennen suchen, was dem <strong>Wille</strong>n selbst, der ja überall<br />

dieses Lebens Innerstes Wesen ist, eigentlich<br />

durch seine Bejahung werde, auf welche Art <strong>und</strong> wie<br />

weit sie ihn befriedigt, ja befriedigen kann; kurz, was<br />

wohl im Allgemeinen <strong>und</strong> Wesentlichen <strong>als</strong> sein Zustand<br />

in dieser seiner eigenen <strong>und</strong> ihm in jeder Beziehung<br />

angehörenden <strong>Welt</strong> anzusehn sei.<br />

Zuvörderst wünsche ich, daß man hier sich diejenige<br />

Betrachtung zurückrufe, mit welcher wir das zweite<br />

Buch beschlossen, veranlaßt durch die dort aufgeworfene<br />

Frage, nach dem Ziel <strong>und</strong> Zweck des <strong>Wille</strong>ns;<br />

statt deren Beantwortung sich uns vor Augen<br />

stellte, wie der <strong>Wille</strong>, auf allen Stufen seiner Erscheinung,<br />

von der niedrigsten bis zur höchsten, eines letzten<br />

Zieles <strong>und</strong> Zweckes ganz entbehrt, immer strebt,<br />

weil Streben sein alleiniges Wesen ist, dem kein er-<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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