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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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64917 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1842<br />

Genius zugeschrieben, der ihn in Besitz nehme.<br />

Einem solchen Menschen ist sein Bilden, Dichten<br />

oder Denken Zweck, den Uebrigen ist es Mittel. <strong>Die</strong>se<br />

suchen dabei ihre Sache, <strong>und</strong> wissen, in der Regel,<br />

sie wohl zu fördern, da sie sich den Zeitgenossen anschmiegen,<br />

bereit, den Bedürfnissen <strong>und</strong> Launen<br />

derselben zu dienen: daher leben sie meistens in<br />

glücklichen Umständen; Jener oft in sehr elenden.<br />

Denn sein persönliches Wohl opfert er dem objektiven<br />

Zweck: er kann eben nicht anders; weil dort sein<br />

Ernst liegt. Sie halten es umgekehrt: darum sind sie<br />

klein; er aber ist groß. Demgemäß ist sein Werk für<br />

alle Zeiten, aber die Anerkennung desselben fängt<br />

meistens erst bei der Nachwelt an: sie leben <strong>und</strong> sterben<br />

mit ihrer Zeit. Groß überhaupt ist nur Der, welcher<br />

bei seinem Wirken, dieses sei nun ein praktisches,<br />

oder ein theoretisches, nicht seine Sache sucht;<br />

sondern allein einen objektiven Zweck verfolgt: er ist<br />

es aber selbst dann noch, wann, im Praktischen, dieser<br />

Zweck ein mißverstandener, <strong>und</strong> sogar wenn er, in<br />

Folge davon, ein Verbrechen seyn sollte. Daß er nicht<br />

sich <strong>und</strong> seine Sache sucht, dies macht ihn, unter<br />

allen Umständen, groß. Klein hingegen ist alles auf<br />

persönliche Zwecke gerichtete Treiben; weil der dadurch<br />

in Thätigkeit Versetzte sich nur in seiner eigenen,<br />

verschwindend kleinen Person erkennt <strong>und</strong> findet.<br />

Hingegen wer groß ist, erkennt sich in Allem <strong>und</strong><br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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