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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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63446 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 371<br />

oder Dinges an sich, ist selbst das ganze Ding an<br />

sich, nur unter der Form der <strong>Vorstellung</strong>: <strong>und</strong> hierin<br />

liegt der Gr<strong>und</strong> der großen Uebereinstimmung zwischen<br />

Plato <strong>und</strong> Kant, obgleich, der größten Strenge<br />

nach. Das, wovon Beide reden, nicht das Selbe ist.<br />

<strong>Die</strong> einzelnen Dinge aber sind keine ganz adäquate<br />

Objektität des <strong>Wille</strong>ns, sondern diese ist hier schon<br />

getrübt durch jene Formen, deren gemeinschaftlicher<br />

Ausdruck der Satz vom Gr<strong>und</strong>e ist, welche aber Bedingung<br />

der Erkenntniß sind, wie sie dem Individuo<br />

<strong>als</strong> solchem möglich ist. – Wir würden in der That,<br />

wenn es erlaubt ist, aus einer unmöglichen Voraussetzung<br />

zu folgern, gar nicht mehr einzelne Dinge, noch<br />

Begebenheiten, noch Wechsel, noch Vielheit erkennen,<br />

sondern nur Ideen, nur die Stufenleiter der Objektivation<br />

jenes einen <strong>Wille</strong>ns, des wahren Dinges an<br />

sich, in reiner ungetrübter Erkenntniß auffassen, <strong>und</strong><br />

folglich würde unsere <strong>Welt</strong> ein Nunc stans seyn;<br />

wenn wir nicht, <strong>als</strong> Subjekt des Erkennens, zugleich<br />

Individuen wären, d.h. unsere Anschauung nicht vermittelt<br />

wäre durch einen Leib, von dessen Affektionen<br />

sie ausgeht, <strong>und</strong> welcher selbst nur konkretes Wollen,<br />

Objektität des <strong>Wille</strong>ns, <strong>als</strong>o Objekt unter Objekten ist<br />

<strong>und</strong> <strong>als</strong> solches, so wie er in das erkennende Bewußtsein<br />

kommt, dieses nur in den Formen des Satzes vom<br />

Gr<strong>und</strong>e kann, folglich die Zeit <strong>und</strong> alle andern Formen,<br />

die jener Satz ausdrückt, schon voraussetzt <strong>und</strong><br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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