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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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63255 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 180<br />

ausgieng <strong>und</strong> der Beweis erst hinterher hinzu ersonnen<br />

ward: man bedarf <strong>als</strong>o nur einer Analyse des Gedankenganges<br />

bei der ersten Auffindung einer geometrischen<br />

Wahrheit, um ihre Nothwendigkeit anschaulich<br />

zu erkennen. Es ist überhaupt die analytische Methode,<br />

welche ich für den Vortrag der Mathematik<br />

wünsche, statt der synthetischen, welche Eukleides<br />

gebraucht hat. Allerdings aber wird dies, bei komplicirten<br />

mathematischen Wahrheiten, sehr große, jedoch<br />

nicht unüberwindliche Schwierigkeiten haben. Schon<br />

fängt man in Deutschland hin <strong>und</strong> wieder an, den<br />

Vortrag der Mathematik zu andern <strong>und</strong> mehr diesen<br />

analytischen Weg zu gehn. Am entschiedensten hat<br />

dies Herr Kosack, Lehrer der Mathematik <strong>und</strong> Physik<br />

am Gymnasio zu Nordhausen, gethan, indem er dem<br />

Programm zur Schulprüfung am 6. April 1852 einen<br />

ausführlichen Versuch, die Geometrie nach meinen<br />

Gr<strong>und</strong>sätzen zu behandeln, beigegeben hat.<br />

Um die Methode der Mathematik zu verbessern,<br />

wird vorzüglich erfordert, daß man das Vorurtheil<br />

aufgebe, die bewiesene Wahrheit habe irgend einen<br />

Vorzug vor der anschaulich erkannten, oder die logische,<br />

auf dem Satz vom Widerspruch beruhende, vor<br />

der metaphysischen, welche unmittelbar evident ist<br />

<strong>und</strong> zu der auch die reine Anschauung des Raumes<br />

gehört.<br />

Das Gewisseste <strong>und</strong> überall Unerklärbare ist der<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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