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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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64179 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1104<br />

Gr<strong>und</strong>ideen des Christenthums, so ist sie entweder<br />

f<strong>als</strong>ch, oder, wenn auch wahr, doch unbrauchbar –«<br />

scilicet für Philosophieprofessoren. Der verstorbene<br />

Professor Bachmann ist es gewesen, welcher, in der<br />

Jena'schen Litteraturzeitung vom Juli 1840, Nr. 126,<br />

so Indiskret die Maxime aller seiner Kollegen ausgeplaudert<br />

hat. Inzwischen ist es für die Charakteristik<br />

der Universitätsphilosophie bemerkenswerth, wie hier<br />

der Wahrheit, wenn sie sich nicht schicken <strong>und</strong> fügen<br />

will, so ohne Umschweife die Thüre gewiesen wird,<br />

mit: »Marsch, Wahrheit! wir können dich nicht brauchen.<br />

Sind wir dir etwas schuldig? Bezahlst du uns? –<br />

Also, Marsch!«<br />

110 Beiläufig: Machiavells Problem war die Auflösung<br />

der Frage, wie sich der Fürst unbedingt auf dem<br />

Thron erhalten könne, trotz innern <strong>und</strong> äußern Feinden.<br />

Sein Problem war <strong>als</strong>o keineswegs das ethische,<br />

ob ein Fürst <strong>als</strong> Mensch dergleichen wollen solle,<br />

oder nicht; sondern rein das politische, wie er, wenn<br />

er es will, es ausführen könne. Hiezu nun giebt er die<br />

Auflösung, wie man eine Anweisung zum Schachspielen<br />

schreibt, bei der es doch thöricht wäre, die<br />

Beantwortung der Frage zu vermissen, ob es moralisch<br />

räthlich sei, überhaupt Schach zu spielen. Dem<br />

Machiavell die Immoralität seiner Schrift vorwerfen,<br />

ist eben so angebracht, <strong>als</strong> es wäre, einem Fechtmei-<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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