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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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63636 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 561<br />

es ist, zu deuten <strong>und</strong> zu erklären, ihrem Innersten<br />

Wesen <strong>und</strong> Gehalt nach, im Zusammenhang mit unserer<br />

bisherigen Betrachtung <strong>und</strong> gerade so, wie wir bisher<br />

die übrigen Erscheinungen der <strong>Welt</strong> zu deuten, ihr<br />

Innerstes Wesen zur deutlichen, abstrakten Erkenntniß<br />

zu bringen gesucht haben. Unsere Philosophie<br />

wird dabei die selbe Immanenz behaupten, wie in der<br />

ganzen bisherigen Betrachtung: sie wird nicht, Kants<br />

großer Lehre zuwider, die Formen der Erscheinung,<br />

deren allgemeiner Ausdruck der Satz vom Gr<strong>und</strong>e ist,<br />

<strong>als</strong> einen Springstock gebrauchen wollen, um damit<br />

die allein ihnen Bedeutung gebende Erscheinung<br />

selbst zu überfliegen <strong>und</strong> im gränzenlosen Gebiet leerer<br />

Fiktionen zu landen. Sondern diese wirkliche <strong>Welt</strong><br />

der Erkennbarkeit, in der wir sind <strong>und</strong> die in uns ist,<br />

bleibt, wie der Stoff, so auch die Gränze unserer Betrachtung:<br />

sie, die so gehaltreich ist, daß auch die tiefste<br />

Forschung, deren der menschliche Geist fähig<br />

wäre, sie nicht erschöpfen könnte. Weil nun <strong>als</strong>o die<br />

wirkliche, erkennbare <strong>Welt</strong> es auch unsern ethischen<br />

Betrachtungen, so wenig <strong>als</strong> den vorhergegangenen,<br />

nie an Stoff <strong>und</strong> Realität fehlen lassen wird; so werden<br />

wir nichts weniger nöthig haben, <strong>als</strong> zu inhaltsleeren,<br />

negativen Begriffen unsere Zuflucht zu nehmen,<br />

<strong>und</strong> dann etwan gar uns selbst glauben zu machen,<br />

wir sagten etwas, wenn wir, mit hohen Augenbrauen,<br />

vom »Absoluten«, vom »Unendlichen«, vom<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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