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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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64515 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1440<br />

Kraft ertheilende Wahrheit, der dunkle Begriff einer<br />

solchen absoluten Physik ohne Metaphysik. Allerdings<br />

müßte eine solche für die Ethik zerstörend seyn,<br />

<strong>und</strong> wie man fälschlich den Theismus für unzertrennlich<br />

von der Moralität gehalten hat, so gilt <strong>Die</strong>s in<br />

Wahrheit nur von einer Metaphysik überhaupt, d.h.<br />

von der Erkenntniß, daß die Ordnung der Natur nicht<br />

die einzige <strong>und</strong> absolute Ordnung der Dinge sei.<br />

Daher kann man <strong>als</strong> das nothwendige Credo aller Gerechten<br />

<strong>und</strong> Guten dieses aufstellen: »Ich glaube an<br />

eine Metaphysik«. In dieser Hinsicht ist es wichtig<br />

<strong>und</strong> nothwendig, daß man sich von der Unhaltbarkeit<br />

einer absoluten Physik überzeuge; um so mehr, da<br />

diese, der eigentliche Naturalismus, eine Ansicht ist,<br />

die sich dem Menschen von selbst <strong>und</strong> stets von<br />

Neuem aufdringt <strong>und</strong> nur durch tiefere Spekulation<br />

vernichtet werden kann, <strong>als</strong> deren Surrogat, in dieser<br />

Hinsicht, allerlei Systeme <strong>und</strong> Glaubenslehren, insofern<br />

<strong>und</strong> so lange sie gelten, freilich auch dienen. Daß<br />

aber eine gr<strong>und</strong>f<strong>als</strong>che Ansicht sich dem Menschen<br />

von selbst aufdringt <strong>und</strong> erst künstlich entfernt werden<br />

muß, ist daraus erklärlich, daß der Intellekt ursprünglich<br />

nicht bestimmt ist, uns über das Wesen<br />

der Dinge zu belehren, sondern nur ihre Relationen, in<br />

Bezug auf unsern <strong>Wille</strong>n, uns zu zeigen: er ist, wie<br />

wir im zweiten Buche finden werden, das bloße Medium<br />

der Motive. Daß nun in diesem die <strong>Welt</strong> sich auf<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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