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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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64023 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 948<br />

Erklärung derselben. Von dieser letztem geben auch<br />

schon manche einzelne <strong>und</strong> sehr leicht zu machende<br />

Bemerkungen Anzeige. So gehört z.B. große Liebe<br />

zur Symmetrie <strong>und</strong> viel Vertrauen zu einem von ihr<br />

genommenen Leitfaden dazu, um anzunehmen, ein bejahendes,<br />

ein kategorisches <strong>und</strong> ein assertorisches Urtheil<br />

seien drei so gr<strong>und</strong>verschiedene Dinge, daß sie<br />

berechtigten, zu jedem derselben eine ganz eigenthümliche<br />

Funktion des Verstandes anzunehmen.<br />

Das Bewußtsein der Unhaltbarkeit seiner Kategorienlehre<br />

verräth Kant selbst dadurch, daß er im dritten<br />

Hauptstück der Analysis der Gr<strong>und</strong>sätze (phaenomena<br />

et noumena) aus der ersten Auflage mehrere<br />

lange Stellen (nämlich S. 241, 242, 244-246,<br />

248-253) in der zweiten Auflage weggelassen hat,<br />

welche die Schwäche jener Lehre zu unverhohlen an<br />

den Tag legten. So z.B. sagt er daselbst, S. 241, er<br />

habe die einzelnen Kategorien nicht definirt, weil er<br />

sie nicht definiren konnte, auch wenn er es gewollt<br />

hätte, indem sie keiner Definition fähig seien; – er<br />

hatte hiebei vergessen, daß er S. 82 der selben ersten<br />

Auflage gesagt hatte: »Der Definition der Kategorien<br />

überhebe ich mich geflissentlich, ob ich gleich im Besitz<br />

derselben seyn möchte.« – <strong>Die</strong>s war <strong>als</strong>o – sit<br />

venia verbo – Wind. <strong>Die</strong>se letztere Stelle hat er aber<br />

stehn lassen. Und so verrathen alle jene nachher weislich<br />

weggelassenen Stellen, daß sich bei den Katego-<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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