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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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63305 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 230<br />

des Eindrucks, den dieser erleidet. Unmittelbar <strong>als</strong><br />

bloße <strong>Vorstellung</strong>en zu betrachten <strong>und</strong> daher von dem<br />

eben Gesagten auszunehmen, sind nur gewisse wenige<br />

Eindrücke auf den Leib, die den <strong>Wille</strong>n nicht anregen<br />

<strong>und</strong> durch welche allein der Leib unmittelbares<br />

Objekt des Erkennens ist, da er <strong>als</strong> Anschauung im<br />

Verstande schon mittelbares Objekt, gleich allen andern,<br />

ist. Das hier Gemeinte sind nämlich die Affektionen<br />

der rein objektiven Sinne, des Gesichts, Gehörs<br />

<strong>und</strong> Getastes, wiewohl auch nur, sofern diese Organe<br />

auf die ihnen besonders eigenthümliche, specifische,<br />

naturgemäße Weise afficirt werden, welche eine<br />

so äußerst schwache Anregung der gesteigerten <strong>und</strong><br />

specifisch modificirten Sensibilität dieser Theile ist,<br />

daß sie nicht den <strong>Wille</strong>n afficirt; sondern, durch keine<br />

Anregung desselben gestört, nur dem Verstande die<br />

Data liefert, aus denen die Anschauung wird. Jede<br />

stärkere, oder anderartige Affektion jener Sinneswerkzeuge<br />

ist aber schmerzhaft, d.h. dem <strong>Wille</strong>n entgegen,<br />

zu dessen Objektität <strong>als</strong>o auch sie gehören. – Nervenschwäche<br />

äußert sich darin, daß die Eindrücke, welche<br />

bloß den Grad von Stärke haben sollten, der hinreicht<br />

sie zu Datis für den Verstand zu machen, den<br />

hohem Grad erreichen, auf welchem sie den <strong>Wille</strong>n<br />

bewegen, d.h. Schmerz oder Wohlgefühl erregen, wiewohl<br />

öfterer Schmerz, der aber zum Theil dumpf <strong>und</strong><br />

<strong>und</strong>eutlich ist, daher nicht nur einzelne Töne <strong>und</strong> star-<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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