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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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64691 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1616<br />

meistern, ja, fast zu verspotten unternimmt, hat ihren<br />

Ursprung im Akademiewesen <strong>und</strong> dessen Fauteuils,<br />

auf welchen thronend <strong>und</strong> sich gegenseitig <strong>als</strong> illustre<br />

confrère begrüßend die Herren gar nicht umhin können,<br />

sich den Besten, die je gewesen, gleich zu setzen,<br />

sich für Orakel zu halten <strong>und</strong> demgemäß zu dekretiren,<br />

was f<strong>als</strong>ch <strong>und</strong> was wahr seyn soll. <strong>Die</strong>s bewegt<br />

<strong>und</strong> berechtigt mich, ein Mal gerade heraus zu sagen,<br />

daß die wirklich überlegenen <strong>und</strong> privilegirten Geister,<br />

welche dann <strong>und</strong> wann ein Mal zur Erleuchtung<br />

der übrigen geboren werden, <strong>und</strong> zu welchen allerdings<br />

auch Bichat gehört, es »von Gottes Gnaden«<br />

sind <strong>und</strong> demnach zu den Akademien (in welchen sie<br />

meistens nur den ein<strong>und</strong>vierzigsten Fauteuil eingenommen<br />

haben) <strong>und</strong> zu deren illustres confrères sich<br />

verhalten wie geborene Fürsten zu den zahlreichen<br />

<strong>und</strong> aus der Menge gewählten Repräsentanten des<br />

Volkes. Daher sollte eine geheime Scheu (a secret<br />

awe) die Herren Akademiker (<strong>als</strong> welche stets schockweise<br />

vorhanden sind), warnen, ehe sie sich an einem<br />

solchen rieben, – es wäre denn, sie hätten die triftigsten<br />

Gründe aufzuweisen, nicht aber bloße Gegenbehauptungen<br />

<strong>und</strong> Berufungen auf placita des Cartesius,<br />

<strong>als</strong> welches heut zu Tage durchaus lächerlich ist.<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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