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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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65220 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 2145<br />

che Schönheit darbieten. Der Gr<strong>und</strong> ist, daß sie nicht<br />

vom Geschmack, sondern vom Instinkt geleitet werden,<br />

welcher im besagten Alter die Akme der Zeugungskraft<br />

erkennt. Ueberhaupt sehn sie wenig auf<br />

Schönheit, namentlich des Gesichts: es ist <strong>als</strong> ob sie<br />

diese dem Kinde zu geben allein auf sich nähmen.<br />

Hauptsächlich gewinnt sie die Kraft <strong>und</strong> der damit zusammenhängende<br />

Muth des Mannes: denn diese versprechen<br />

die Zeugung kräftiger Kinder <strong>und</strong> zugleich<br />

einen tapfern Beschützer derselben. Jeden körperlichen<br />

Fehler des Mannes, jede Abweichung vom<br />

Typus, kann, in Hinsicht auf das Kind, das Weib bei<br />

der Zeugung aufheben, dadurch daß sie selbst in den<br />

nämlichen Stücken untadelhaft ist, oder gar auf der<br />

entgegengesetzten Seite excedirt. Hievon ausgenommen<br />

sind allein die Eigenschaften des Mannes, welche<br />

seinem Geschlecht eigenthümlich sind <strong>und</strong> welche<br />

daher die Mutter dem Kinde nicht geben kann: dahin<br />

gehört der männliche Bau des Skeletts, breite Schultern,<br />

schmale Hüften, gerade Beine, Muskelkraft,<br />

Muth, Bart u.s.w. Daher kommt es, daß Weiber oft<br />

häßliche Männer lieben, aber nie einen unmännlichen<br />

Mann: weil sie dessen Mängel nicht neutralisiren<br />

können.<br />

<strong>Die</strong> zweite Art der Rücksichten, welche der Geschlechtsliebe<br />

zum Gr<strong>und</strong>e liegen, ist die auf die psychischen<br />

Eigenschaften. Hier werden wir finden, daß<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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