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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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64254 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1179<br />

wir sie nicht wahrnehmen, <strong>und</strong> daß dieselbe wiederum<br />

vertheilt seyn muß unter mehrere in streng bestimmter<br />

Succession eintretende Zustände, nämlich das Abdrücken,<br />

das Funkenschlagen, das Zünden, das Fortpflanzen<br />

des Feuers, die Explosion <strong>und</strong> den Austritt<br />

der Kugel, Wahrgenommen hat diese Succession der<br />

Zustände noch kein Mensch; aber weil wir wissen,<br />

welcher den andern bewirkt, so wissen wir eben dadurch<br />

auch, welcher dem andern in der Zeit vorhergehn<br />

muß, folglich auch, daß während des Verlaufs<br />

der ganzen Reihe eine gewisse Zeit verstreicht, obwohl<br />

sie so kurz ist, daß sie unserer empirischen<br />

Wahrnehmung entgeht: denn Niemand wird behaupten,<br />

daß das Herausfliegen der Kugel mit dem Abdrücken<br />

wirklich gleichzeitig sei. Also ist uns nicht<br />

bloß das Gesetz der Kausalität, sondern auch dessen<br />

Beziehung auf die Zeit, <strong>und</strong> die Nothwendigkeit der<br />

Succession von Ursache <strong>und</strong> Wirkung a priori bekannt.<br />

Wenn wir wissen, welcher von zweien Zuständen<br />

Ursache <strong>und</strong> welcher Wirkung ist; so wissen wir<br />

auch, welcher dem andern in der Zeit vorhergeht: ist,<br />

im Gegentheil, uns jenes nicht bekannt, wohl aber ihr<br />

Kausalverhältniß überhaupt; so suchen wir die Succession<br />

empirisch auszumachen <strong>und</strong> bestimmen danach,<br />

welcher von beiden die Ursache <strong>und</strong> welcher die<br />

Wirkung sei. – <strong>Die</strong> F<strong>als</strong>chheit der Behauptung, daß<br />

Ursache <strong>und</strong> Wirkung gleichzeitig wären, ergiebt<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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