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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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64738 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1663<br />

ken in gerader Linie zueilt <strong>und</strong> woselbst ihr Verstand<br />

<strong>als</strong>bald die willkommene Rast findet. Denn dem<br />

schwachen Kopf ist das Denken so unerträglich, wie<br />

dem schwachen Arm das Heben einer Last: daher<br />

Beide eilen niederzusetzen. <strong>Die</strong> Objektivität der Erkenntniß,<br />

<strong>und</strong> zunächst der anschauenden, hat unzählige<br />

Grade, die auf der Energie des Intellekts <strong>und</strong> seiner<br />

Sonderung vom <strong>Wille</strong>n beruhen <strong>und</strong> deren höchster<br />

das Genie ist, <strong>als</strong> in welchem die Auffassung der<br />

Außenwelt so rein <strong>und</strong> objektiv wird, daß ihm in den<br />

einzelnen Dingen sogar mehr <strong>als</strong> diese selbst, nämlich<br />

das Wesen ihrer ganzen Gattung, d.i. die Platonische<br />

Idee derselben, sich unmittelbar aufschließt; welches<br />

dadurch bedingt ist, daß hiebei der <strong>Wille</strong> gänzlich aus<br />

dem Bewußtseyn schwindet. Hier ist der Punkt, wo<br />

sich die gegenwärtige, von physiologischen Gr<strong>und</strong>lagen<br />

ausgehende Betrachtung an den Gegenstand unsers<br />

dritten Buches, <strong>als</strong>o an die Metaphysik des Schönen<br />

anknüpft, woselbst die eigentlich ästhetische Auffassung,<br />

die im höhern Grade nur dem Genie eigenthümlich<br />

ist, <strong>als</strong> der Zustand des reinen, d.h. völlig<br />

willenlosen <strong>und</strong> eben dadurch vollkommen objektiven<br />

Erkennens ausführlich betrachtet wird. Dem Gesagten<br />

zufolge ist die Steigerung der Intelligenz, vom dumpfesten<br />

thierischen Bewußtseyn bis zu dem des Menschen,<br />

eine fortschreitende Ablösung des Intellekts<br />

vom <strong>Wille</strong>n, welche vollkommen, wiewohl nur aus-<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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