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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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64660 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1585<br />

chen; worauf der <strong>Wille</strong> sich, seinem individuellen <strong>und</strong><br />

unwandelbaren Charakter gemäß, entscheidet, <strong>und</strong> so<br />

der Entschluß hervorgeht, welcher nunmehr, mittelst<br />

des Cerebellums, des Marks <strong>und</strong> der Nervenstämme,<br />

die äußeren Glieder in Bewegung setzt. Denn, wenn<br />

gleich auch in diesen der <strong>Wille</strong> ganz unmittelbar gegenwärtig<br />

ist, indem sie seine bloße Erscheinung<br />

sind; so bedurfte er, wo er nach Motiven, oder gar<br />

nach Ueberlegung, sich zu bewegen hat, eines solchen<br />

Apparats, zur Auffassung <strong>und</strong> Verarbeitung der <strong>Vorstellung</strong>en<br />

zu solchen Motiven, in deren Gemäßheit<br />

seine Akte hier <strong>als</strong> Entschlüsse auftreten; – eben wie<br />

die Ernährung des Bluts, durch den Chylus, eines Magens<br />

<strong>und</strong> der Gedärme bedarf, in welchen dieser bereitet<br />

wird <strong>und</strong> dann <strong>als</strong> solcher ihm zufließt durch<br />

den ductus thoracicus, welcher hier die Rolle spielt,<br />

die dort das Rückenmark hat. – Am einfachsten <strong>und</strong><br />

allgemeinsten läßt die Sache sich so fassen: der <strong>Wille</strong><br />

ist in allen Muskelfasern des ganzen Leibes <strong>als</strong> Irritabilität<br />

unmittelbar gegenwärtig, <strong>als</strong> ein fortwährendes<br />

Streben zur Thätigkeit überhaupt. Soll nun aber dieses<br />

Streben sich realisiren, <strong>als</strong>o sich <strong>als</strong> Bewegung<br />

äußern; so muß diese Bewegung, eben <strong>als</strong> solche, irgend<br />

eine Richtung haben: diese Richtung aber muß<br />

durch irgend etwas bestimmt werden: d.h. sie bedarf<br />

eines Lenkers: dieser nun ist das Nervensystem. Denn<br />

der bloßen Irritabilität, wie sie in der Muskelfaser<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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