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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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64966 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1891<br />

vergleichen, welches zwischen einer in regelmäßigen<br />

Intervallen aufsteigenden Tonleiter <strong>und</strong> einem aus der<br />

selben Tiefe bis zur selben Höhe allmälig <strong>und</strong> ohne<br />

Abstufungen hinaufgehenden Tone wäre, der ein bloßes<br />

Geheul abgeben würde. Denn im Einen wie im<br />

Andern ist der Stoff der selbe, <strong>und</strong> nur aus der reinen<br />

Sonderung geht der mächtige Unterschied hervor.<br />

Der Last angemessen ist übrigens die Stütze nicht<br />

dann, wann sie solche zu tragen nur eben ausreicht;<br />

sondern wann sie dies so bequem <strong>und</strong> reichlich vermag,<br />

daß wir, beim ersten Anblick, darüber vollkommen<br />

beruhigt sind. Jedoch darf auch dieser Ueberschuß<br />

der Stütze einen gewissen Grad nicht übersteigen;<br />

da wir sonst Stütze ohne Last erblicken, welches<br />

dem ästhetischen Zweck entgegen ist. Zur Bestimmung<br />

jenes Grades haben die Alten, <strong>als</strong> Regulativ, die<br />

Linie des Gleichgewichts ersonnen, welche man erhält,<br />

indem man die Verjüngung, welche die Dicke<br />

der Säule von unten nach oben hat, fortsetzt, bis sie in<br />

einen spitzen Winkel ausläuft, wodurch die Säule<br />

zum Kegel wird: jetzt wird jeder beliebige Queer-<br />

Durchschnitt den untern Theil so stark lassen, daß er<br />

den abgeschnittenen oberen zu tragen hinreicht. Gewöhnlich<br />

aber wird mit zwanzigfacher Festigkeit gebaut,<br />

d.h. man legt jeder Stütze nur 1/20 dessen auf,<br />

was sie höchstens tragen könnte. – Ein lukulentes<br />

Beispiel von Last ohne Stütze bieten die, an den<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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